25 Oktober 2023

Solarstrom auch von Simmentaler Alp Morgeten

Im Moment schiessen die Solarprojekte in den Oberländer Alpen wie Pilze aus dem Boden. Aus gutem Grund: Trotz Beteuerungen der Berner Behörden, Verfahren zu Beschleunigen, mahlen die Mühlen im Bereich der Bewilligungen und Einsprachen und Fristen langsam und in geordneten Bahnen. Bis 2025 muss aber Strom von den Alpsolarkraftwerken fliessen, um öffentliche Gelder beanspruchen zu dürfen – drum machen die willigen betreiber:innen vorwärts.

Auch von der Alp Morgeten ob Oberwil soll also Solarstrom ins Tal fliessen. Zuerst wird er aber auf der Alp selber gebraucht sagt Projektinitiant und Bergvogt Christian Haueter. 1996 habe er ein Wasserkraftwerk erstellt – letztes Jahr sei nun aber kein Wasser mehr gekommen und er musste auf Dieselbetrieb umstellen. Eine Folge des Klimawandels, ist er überzeugt. Haueter machte aus der Not eine Tugend, suchte im letzten Herbst einen Investor und Peter Stutz, der zur gleichen Zeit Fläche für ein Kraftwerk suchte fand ihn. Nun hat die Morgeten Solar AG heute das Baugesuch für eine Anlage eingereicht, die pro Jahr zwölf Gigawattstunden Strom liefern soll. Wichtig ist Haueter, dass die Region involviert ist. Die Aktiengesellschaft soll Oberwil als Steuerdomizil haben, möglichst einheimisches Gewerbe soll das Kraftwerk bauen können, mindestens 15% der Aktien sollen von der Bevölkerung der Anrainergemeinden Rüschegg, Oberwil, Därstetten und Guggisberg gekauft werden können und ein Verwaltungsratssitz für die region muss garantiert sein. Mit diesen Argumenten hofft die AG auch die Stimmberechtigten in Oberwil überzeugen zu können, dies wohl schon an der nächsten Gemeindeversammlung am 14. Dezember.

(text:ogr/bild:zvg)