4 Juni 2021

Sigriswil: Amstutz schliesst Parteiwechsel aus

Madeleine Amstutz bleibt in der SVP Sektion Sigriswil. Dies obwohl sie eine Mehrheit der Delegiertenversammlung nicht mehr in der Partei haben will. 58 Personen haben für den Ausschluss gestimmt, 32 dagegen. Da es für den Parteiaussschluss laut Statuten eine Zweidrittelmehrheit braucht, also 61 Stimmen, bleibt Amstutz in der Partei. Trotz dieses knappen Resultats sei ein Partei- oder Sektionswechsel im Moment kein Thema, sagt Amstutz zu Radio BeO. Sie sei froh, dass die Abstimmung nun vorüber sei und sie sich wieder politischen Themen widmen könne. Beim Gegenwind, welcher sie in der Sigriswiler SVP spürt, handle es sich um einen parteiinternen Machtkampf.

Der Grund für den Streit in der SVP Sigriswil sind diverse Vorwürfe, die gegen Amstutz im Raum stehen. So soll sie als Gemeindepräsidentin teilweise unrechtmässig Spesen bezogen haben. Amstutz wies die Anschuldigungen immer vehement zurück. Dennoch wollte sie die SVP nicht mehr für die Gemeinderatswahlen nominieren, worauf Amstutz eine eigen Partei „Die neue Sigriswiler Volkspartei“ gründete und auch gewählt wurde. Der Streit wurde öffentlich ausgetragen und spaltete das Dorf. Das Auschlussverfahren ins Rollen gebracht, hatte die Leitung der kantonalen SVP. Sie begründete den unpopulären Schritt damit, dass sich Amstutz mehrfach parteischädigend verhalten habe. 

Weniger Glück hatte Amstutz bei der Nominierung für die Wahlen ins Kantonsparlament. Statt der ehemaligen Fraktionspräsidentin haben die SVP Delegierten Thomas Abplanalp und Andreas Graber für die Wahlen vorgeschlagen.

(text:mf/bild:archiv)