2 November 2023

Siegerprojekt für die Erweiterung der Schule Neufeld steht fest

Die Stadt Thun will die Primarschule Neufeld erweitern und eine neue Doppelsporthalle erstellen. Als Sieger aus dem Architekturwettbewerb ging das Projekt «Baghira» hervor des Teams der Thuner 1899 Architekten AG und des Studio Lima aus Bern. Die Realisierung ist in Etappen ab 2027 vorgesehen.

Die Schulanlage Neufeld stösst mittelfristig an ihre Kapazitätsgrenzen, vor allem aufgrund der geplanten Quartierentwicklung im Siegenthalergut. Für die zusätzlichen Kinder im Schulkreis Allmendingen, Dürrenast, Neufeld will die Stadt flexiblen und modernen Schulraum schaffen. Die Primarschule Neufeld wird um sechs Basisstufenklassen und zusätzliche Tagesschulräume erweitert. Für den Schulsport und den Thuner Vereinssport wird eine Doppelturnhalle errichtet. Um eine quartierverträgliche Gesamtlösung zu finden, führte die Stadt einen offenen Architekturwettbewerb über die beiden Neubauten und die Umgebung der Schulanlage durch. Es gingen 27 Projekte ein. Das Projekt «Baghira» wurde als Sieger auserkoren. Es stammt vom Team der Thuner 1899 Architekten AG, des Studio Lima aus Bern, der Xeros Landschaftsarchitektur GmbH aus Bern und der Bührer + Dällenbach Ingenieure aus Steffisburg. Das Siegerteam präsentiert ein städtebaulich und architektonisch gelungenes Gesamtkonzept, das die Jury auch in ökologischer und funktionaler Hinsicht überzeugte. «Die beiden Neubauten entwickeln die bestehende Anlage sorgfältig weiter. Die sechs Gebäude bilden zusammen mit den Freiräumen ein harmonisches Ensemble, das sich gut ins umliegende Quartier einfügt», sagt Gemeinderat Reto Schertenleib, Vorsitzender der Jury, und ergänzt, «dass das Siegerprojekt von einem Team mit einem Thuner Architekturbüro stammt, freut mich besonders.»

Offene, übersichtliche Schulanlage

Die bisherigen vier Gebäude der Neufeldschule sind schützenswert und bleiben bestehen. Im Norden der Anlage, am Standort der heutigen Tennishalle, kommt längs zur Weststrasse der Neubau mit Basisstufe und den Tageschulräumen zu stehen. Es handelt sich um eine moderne, dreigeschossige Holzkonstruktion mit grossen Fenstern. Die Struktur ermöglicht eine flexible und vielfältige Raumnutzung. Dies war auch ein zentrales Anliegen der Quartiervertretenden, der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrpersonen, die sich an der Partizipation beteiligten. «Die neue offene und übersichtliche Schulanlage überzeugt mit einer innovativen Raumorganisation, die einen zeitgemässen Unterricht ermöglicht und für die Kinder einige attraktive Besonderheiten bietet», betont Gemeinderätin Katharina Ali-Oesch, Vorsteherin der Direktion Bildung Sport Kultur.

Vielschichtige Freiraumlandschaft

Innen- und Aussenräume sind geschickt verwoben. Es entsteht eine vielschichtige Freiraumlandschaft mit offenen und gedeckten Spielorten und Plätzen, Terrassen und Gärten auf verschiedenen Ebenen. Auch die Dächer können als Freiraum genutzt werden, eine Rutschbahn führt nach unten. In der Ecke Nordost zum Siegenthalergut hin ist der neue Ankunftsplatz mit Treppenaufgang vorgesehen – das öffentliche Gesicht der Schule. Im Erdgeschoss entsteht ein Mehrzweckraum, welcher der Bevölkerung offensteht, ebenso wie der neue Pausenhof und die weiteren Aussenräume. Lärmschutzwände können zum Malen und Bouldern genutzt werden.

Sport treiben auf dem Dach

Direkt neben dem neuen Schulgebäude entsteht die halb eingelassene Doppelsporthalle Typ B mit einer Tribüne für 300 Zuschauerinnen und Zuschauer, Garderoben, Fitness-, Geräte- und weiteren Räumen. Sie dient vor allem dem Schulbetrieb, kann ausserhalb der Schulzeit aber auch von den Sportvereinen genutzt werden. Das Gebäude ist ein moderner Holz-Lehmbau. Die beiden Neubauten sind über das Dachgeschoss originell mit einer Laufbahn verbunden. Der für die Öffentlichkeit zugängliche Allwetterplatz und die Weitsprunganlage werden ebenfalls auf das Dach der Sporthalle verlagert. Städtebaulich und architektonisch bilden die beiden Baukörper mit den gedeckten Pergolas und begrünter Holzstruktur eine Einheit. Die ganze Anlage ist von verschiedenen Seiten erschlossen, im Westen entsteht eine neue Nord-Süd-Achse vom Parking zur Sporthalle. Die Parkplätze sind neu alle im südlichen Teil konzentriert.

Nachhaltig und ökologisch

Das Projekt hält die höchsten energetischen und ökologischen Standards ein. Dank PV-Anlagen wird die Schule mit erneuerbarer Energie versorgt. Zudem ist ein hoher Grünanteil mit Förderung der Biodiversität vorgesehen. Auf versiegelte Flächen wird wo möglich verzichtet.

Die nächsten Planungsschritte

Im nächsten Schritt befindet der Stadtrat 2024 über einen Projektierungskredit zur Erarbeitung eines Bauprojekts. Nach der Planung und Projektierung entscheidet letztlich das Stimmvolk, voraussichtlich im Jahr 2026, über den Ausführungskredit. Die Realisierung erfolgt frühestens 2027 bis 2030. Im Aufgaben- und Finanzplan der Stadt Thun sind für die Schulerweiterung und die neue Sporthalle rund 26 Millionen Franken eingestellt. Die Realisierung ist in Etappen vorgesehen.

(text:pd/bild:zvg)