Marco Odermatt ist Abfahrtsweltmeister
Im neunten Anlauf hats geklappt: Marco Odermatt ist zum ersten Mal Weltmeister. Der 25-jährige Nidwaldner gewinnt die WM-Abfahrt in Courchevel vor dem norwegischen Topfavoriten Aleksander Kilde und dem Kanadier Cameron Alexander.
Odermatt siegte mit der Reserve von 48 Hundertsteln auf Kilde, der fünf von acht Weltcup-Abfahrten in diesem Winter gewonnen hat. Alexander büsste bereits 89 Hundertstel ein, vier weniger als der viertplatzierte Österreicher Marco Schwarz. Es zugleich Odermatts erste WM-Medaille und der erste Sieg in einer Abfahrt bei der Elite; achtmal war er im Weltcup in der schnellsten Disziplin bislang Zweiter.
Mitfavorit Vincent Kriechmayr klassierte sich trotz günstiger Startnummer 6 ausserhalb der Top Ten, Dominik Paris wurde Siebter. Justin Murisier und Niels Hintermann teilten sich den 12. Platz, Alexis Monney folgte im 18. Rang.
Mit Odermatt und Jasmine Flury stellt die Schweiz somit zum ersten Mal seit 1987 (Peter Müller und Maria Walliser in Crans Montana) und zum sechsten Mal insgesamt die Abfahrtsweltmeister bei den Frauen und Männern. Zudem sind Beat Feuz und Corinne Suter die Olympiasieger von 2022.
Odermatt verdiente sich den Sieg auf der „Eclipse“ mit einer Fahrt nahe an der Perfektion. Einzig auf den ersten rund 20 Sekunden gehörte er nicht zu den Schnellsten. Mit seiner Leistung bewies der Ausnahmekönner aus Hergiswil auch, dass ihn acht WM-Rennen ohne Medaille nicht aus der Bahn werfen können. Am Donnerstag hatte er sich im Super-G als Topfavorit wie in der WM-Abfahrt 2021 in Cortina d’Ampezzo mit Platz 4 abfinden müssen.
„Ich hatte noch nie solche Emotionen wie jetzt und noch nie Tränen in den Augen vor einem Interview. So eine Nervosität wie dieses Mal verspürte ich im Ziel noch nie. Es ist mindestens die gleiche Erleichterung wie nach dem Olympia-Riesenslalom in Peking. Ein riesiges Dankeschön an mein ganzes Team und vor allem die Leute von Stöckli, die so hart gearbeitet haben in den letzten Tagen. Ich hatte einen super Ski“, sagte Odermatt in einer ersten Reaktion gegenüber SRF.
(text:sda/bild:keystone)
