16 April 2023

Selenskyj verspricht Ukrainern zu Ostern „Licht der Gerechtigkeit“

Inmitten des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten zum orthodoxen Osterfest Mut gemacht. „Der Krieg konnte uns, unsere Werte, unsere Traditionen und unsere Feiertage nicht auslöschen“, sagte Selenskyj in einem am Sonntag veröffentlichten Video. „Heute feiern wir die Auferstehung Christi. Das Hauptsymbol ist der Sieg: der Sieg des Guten, der Sieg der Wahrheit, der Sieg des Lebens. Wir feiern Ostern in dem unerschütterlichen Glauben an die Unumkehrbarkeit dieser Siege.“

Noch vor einem Jahr – kurz nach Beginn der russischen Invasion – habe darum gebetet werden müssen, dass die Ukraine überhaupt überlebe, sagte Selenskyj weiter. „Heute beten wir dafür, dass die Ukraine gewinnt“, meinte der Staatschef mit Blick auf verschiedene militärische Erfolge und die Widerstandsfähigkeit seiner Armee in den vergangenen Monaten.

Einmal mehr zeigte sich Selenskyj siegesgewiss: „Wir haben schon einen weiten Weg hinter uns. Vielleicht liegt der schwierigste Gipfel noch vor uns. Wir werden ihn überwinden. Und zusammen werden wir unserer Morgendämmerung begegnen“, betonte er. Mit Blick auf derzeit von Russland besetzte Gebiete seines Landes sagte er weiter: „Die Sonne wird im Süden scheinen, die Sonne wird im Osten scheinen, die Sonne wird auf der Krim scheinen. Die gelb glühende Sonne an einem friedlichen blauen Himmel – und es ist das Licht der Gerechtigkeit.“

Ungeachtet des orthodoxen Osterfests halten die Kämpfe in der von Russland angegriffenen Ukraine an. Durch russischen Beschuss seien nachts in der südlichen Region Mykolajiw zwei Teenager getötet worden, teilte der dortige Militärgouverneur Witalij Kim am Sonntag mit. Auch im Gebiet Saporischschja berichtete der Leiter der Militärverwaltung, Jurij Malaschko, von einem „massiven Angriff“ der Russen. Dabei sei etwa eine Kirche beschädigt worden, so dass der Gottesdienst habe abgesagt werden müssen. „Nichts ist heilig, selbst in der Nacht der Auferstehung Christi“, schrieb Malaschko.

In der östlichen Stadt Slowjansk, wo am Freitag eine Rakete in ein Wohnviertel eingeschlagen war, dauerten die Rettungsarbeiten derweil weiter an. Noch immer würden Bewohner in den Trümmern vermisst, hiess es von vor Ort. Letzten Angaben zufolge waren bei dem Angriff elf Zivilisten getötet worden – darunter auch ein Kleinkind. Mehr als 20 weitere Menschen wurden den ukrainischen Angaben zufolge verletzt.

(text:sda/bild:keystone)