6 Dezember 2022

Selenskyj feiert Abwehr russischer Raketen

Die neueste russische Angriffswelle hat in der Ukraine erneut mehrere Menschen getötet und mancherorts die Strom- und Wasserversorgung zusammenbrechen lassen. Dennoch feierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Erfolge der Luftabwehr gegen die Vielzahl russischer Marschflugkörper am Montag: „Jede abgeschossene russische Rakete ist ein konkreter Beweis dafür, dass der Terror besiegt werden kann“, sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Die Luftabwehr hatte nach eigenen Angaben rund 60 von etwa 70 Marschflugkörpern abgeschossen. Dennoch gab es mehrere Treffer. „Leider gibt es Opfer“, sagte Selenskyj. Vier Menschen seien getötet worden.

Russlands neue Angriffswelle falle auf den Jahrestag der Unterzeichnung des Budapester Memorandums, erwähnte Selenskyj. In dem am 5. Dezember 1994 unterzeichneten Dokument hatten Russland, Grossbritannien und die USA gemeinsam der Ukraine, Belarus und Kasachstan Sicherheitsgarantien für deren Verzicht auf alle Atomwaffen aus Sowjetzeiten auf ihren Territorien gegeben. Unter anderem verpflichteten sich die Unterzeichner, die Souveränität und bestehenden Grenzen der drei Ex-Sowjetrepubliken zu respektieren.

Russland, das sich 2014 bereits die Krim einverleibt hatte, begann am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und hält einen Teil des Staatsgebiets besetzt.

Die Missachtung des historischen Dokuments gebe Antworten auf viele der heutigen Fragen zu Russland, sagte Selenskyj. „Unterschreiben Sie einfach etwas mit diesen Terroristen – es wird keinen Frieden geben. Vereinbaren Sie einfach etwas mit ihnen – sie werden definitiv dagegen verstossen.“ Schon deswegen sei eine grundlegende Fortsetzung der bestehenden Politik der „gewissenhaften Staaten“ der Welt nötig, meinte Selenskyj mit Blick auf alle Partner und Unterstützer der Ukraine. „Nur die Zerschlagung russischer terroristischer Fähigkeiten, nur die Befreiung unseres gesamten Landes und nur die Verurteilung der Mörder kann Frieden bringen“, sagte er weiter.

(text:sda/bild:sda)