6 Juni 2023

Seftigen macht für Feuerwehr Geld locker

Gleich zwei Geschäfte an der Seftiger Gemeindeversammlung am Montag betrafen die örtliche Feuerwehr. Und beide wurden deutlich angenommen.

Zum einen ging es um den Ersatz des Transportfahrzeuges. Das bestehende Transportfahrzeug der Feuerwehr Seftigen (Jahrgang 1999) konnte im Jahr 2017 als Occasion-Fahrzeug von der Berufsfeuerwehr der Stadt Bern günstig abgekauft werden. Gleichzeitig wurde damals das alte Fahrzeug verkauft. Diese Übergangslösung hat sich seither finanziell und betrieblich bewährt. Jedoch nehmen die Reparaturen nun zu und die Zuverlässigkeit des Fahrzeuges wird immer kritischer. Aktuell betragen die Wartefristen für neue Fahrzeuge zwischen 1,5 bis 2 Jahre und Occasionsfahrzeuge sind am Markt kaum erhältlich. Ein neues Transportfahrzeug inkl. Ausbau mit Feuerwehrtechnik kostet rund CHF 170’000 inkl. MwSt. Es wird eine wirtschaftliche Nutzungsdauer von rund 20 Jahren erwartet. Die Folgekosten für die linearen und planmässigen Abschreibungen betragen somit jährlich CHF 8’500. Demgegenüber werden mittelfristig die Unterhaltskosten abnehmen, da bei einem neuen Fahrzeug kaum Reparaturen erwartet werden. Der Verpflichtungskredit von CHF 170’000 wurde einstimmig angenommen.

Der Souverän hat an der Gemeindeversammlung zum anderen auch mit grossem Mehr einen Verpflichtungskredit von CHF 150’000 für die Sanierung der Decke und Tore im Feuerwehrmagazin und Werkhof beschlossen. Der Kredit setzt sich aus der Sanierung der Decke im Einstellhallenbereich (CHF 110’000) sowie dem Ersatz der grossen Tore beim Feuerwehrmagazin (CHF 40’000) zusammen. Die Sanierung der Decke wurde im Frühjahr 2023 ausgeführt. Die Kosten belaufen sich auf CHF 117’400 und bewegen sich trotz eines erheblichen Teuerungszuschlages beim Isolationsmaterial im Kreditrahmen. Die wesentlichen Mehrkosten sind jedoch angefallen, weil die fachgerechte temporäre Ein- und Auslagerung des historischen Gemeindearchives nötig war und Kosten von CHF 8’200 verursachte. Im Herbst 2023 soll nun der Ersatz der Tore erfolgen, für welche gemäss einer aktuellen Richtofferte mit Mehrkosten von rund CHF 12’600 zu rechnen ist. Daher werden für den Ersatz der Tore Gesamtkosten in der Höhe von CHF 52’600 prognostiziert. Somit ist insgesamt eine Kreditüberschreitung von rund CHF 20’000 absehbar. Nachkredite über 10 Prozent des genehmigten Verpflichtungskredits liegen in der Kompetenz der Gemeindeversammlung und müssen vor der Ausführung der Arbeiten beantragt werden. Ein Votant wies darauf hin, dass die erwartete Energieeinsparung sehr gering sei und sich auch auf lange Sicht nicht amortisieren lasse. Zudem seien die Tore in einem ordentlichen Zustand und können noch länger verwendet werden. In Zeiten, in welchen Steuererhöhungen angekündigt werden, sei auf „Nice to have“-Ausgaben konsequent zu verzichten. Der Gegenantrag, auf den Ersatz der Tore zu verzichten und die Reparatur vorzunehmen, wurde deutlich abgelehnt. Der Nachkredit wurde gemäss der Vorlage des Gemeinderats schliesslich mit 73 JA zu 1 NEIN angenommen.

(text:pd,csc/bild:pixabay-symboldbild)