Schweizerin bei Haiattacke in Australien getötet
Ein Schweizer Paar ist am Donnerstag vor der australischen Ostküste von einem Hai angegriffen worden. Die junge Schweizerin starb noch am Unfallort. Ihr Partner wurde gemäss Polizeiangaben in kritischem Zustand ins Spital gebracht.
Bei den Betroffenen handelt es sich um Schweizer Touristen, wie die örtliche Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Artikel der Australischen Zeitung „Sydney Morning Herald“ bestätigte.
Auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte den Angriff auf das Schweizer Paar auf Anfrage von Keystone-SDA. Das Schweizerische Generalkonsulat in Sydney stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden und unterstütze die Angehörigen im Rahmen des konsularischen Schutzes. Zunächst gab es widersprüchliche Angaben zur Herkunft der Betroffenen in australischen Medien – zwischenzeitlich war von Schweden die Rede.
Das Paar sei in seinen Zwanzigern, schrieb die australische Polizei in einem Communiqué weiter. Der junge Mann wurde demnach mit schweren Verletzungen am Bein ins John Hunter Hospital gebracht. Die Frau sei bereits am Unfallort verstorben. Der Vorfall ereignete sich in Crowdy Bay nahe dem Campingplatz Kylies Beach, rund 350 Kilometer nördlich von Sydney. Die Region liegt recht abgelegen, ist aber wegen ihrer landschaftlichen Schönheit bei Einheimischen und Besuchern sehr beliebt.
Augenzeuge als Lebensretter
Die Einsatzkräfte seien am gegen 6.30 Uhr (Ortszeit) zum Strand gerufen worden, hiess es. Derweil hätten Augenzeugen bereits Erste Hilfe geleistet. „Ein grosses Lob an den Passanten am Strand, der dem Mann das Bein abgebunden und ihm damit wahrscheinlich das Leben gerettet hat“, zitierte der Sender ABC einen Sprecher der Einsatzkräfte.
Die Rettungsorganisation Surf Life Saving NSW sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Das Gebiet sei bei vielen Badegästen beliebt, sagte James Turnham, Koordinator der Rettungsschwimmer. „Wir möchten natürlich, dass sie sich der Risiken bewusst sind. Und Haie gehören an solchen unkontrollierten Orten ganz klar zu den Risiken.“
Bereits mehrere tödliche Angriffe in diesem Jahr
Ein Meeresbiologe sagte dem australischen „Guardian“, es sei selten, dass ein Hai mehr als eine Person angreife – jedoch komme dies vor, wenn die Tiere auf der Jagd seien und Konkurrenten fernhalten wollten.
Offiziellen Daten zufolge kamen in der ersten Jahreshälfte drei Menschen in Australien bei Haiangriffen ums Leben. Im September war ein Surfer in einem Vorort von Sydney bei einem Angriff gestorben. Für den Menschen sind vor allem drei in der Region heimische Arten gefährlich: Tigerhaie, Bullenhaie und Weisse Haie.
Experten wollen nun versuchen, die Art des Hais bestimmen, der für die Attacke auf die Schweizer am Donnerstag verantwortlich ist, hiess es in der Mitteilung weiter. Örtliche Organisationen halfen mit Drohnen bei der Suche. „Hoffentlich kann der verantwortliche Hai identifiziert werden“, sagte Polizeichef Timothy Bayly. Die Strände in der Region wurden vorläufig gesperrt.
(text:sda/bild:keystone)