26 August 2023

Schule in Losone muss wegen Hagelschäden Schulstart verschieben

Ein heftiges Gewitter hat in der Nacht auf Samstag die Region Locarno getroffen. In Losone haben tennisballgrosse Hagelkörner die Oberlichter einer Mittelschule zerstört, weshalb der Schulstart auf Mittwoch verschoben werden muss. Nun drohen heftige Regenfälle.

112 Oberlichter seien zerstört, erklärte der Vizedirektor der Mittelschule Losone Uria Cerini auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Durch die kaputten Scheiben sei Wasser in den zweiten Stock der Schule getreten. Auch weiter unten im Gebäude sei Wasser eingedrungen.

Aufgrund der heftigen Zerstörung durch die mit Wucht durch die Luft geschleuderten Hagelkörner musste der reguläre Schulstart nach den Sommerferien von Montag auf Mittwoch verschoben werden. Für Kinder, die ab Montag zu Hause keine Betreuung mehr hätten, sei die Schule jedoch geöffnet, hielt Cerini fest. Der Unterricht beginnt am Mittwoch um 8 Uhr.

Auch in der Region Ronco sopra Ascona hat das Gewitter heftige Spuren hinterlassen. Das Dach des Hotels Ronco sehe aus wie ein Emmentalerkäse, sagte der Inhaber auf Anfrage von Keystone-SDA. Zahlreiche Fenster seien von Hagelkörnern beschädigt worden.

An vielen Stellen sei Wasser in das Gebäude getreten. Mehr als die Hälfte der Zimmer sei deshalb im Moment unbenutzbar, erklärte der Hotelbesitzer weiter. Da ab Samstagnachmittag in der Region starke Regenfälle vorausgesagt sind, rechne er damit, das Hotel für eine Weile ganz schliessen zu müssen.

Die Feuerwehr Locarno musste am Freitagabend 38 Mal ausrücken. Mehrheitlich wegen Kellern, die unter Wasser standen, erklärte der Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Locarno Alain Zamboni auf Anfrage von Keystone-SDA. Hagelkörner in dieser Grösse habe er in seinem Leben noch nie gesehen, sagte Zamboni, der in wenigen Wochen pensioniert wird. Zahlreiche Autos seien stark beschädigt, Scheiben zerfetzt worden. Die Region Brissago/Ronco war zeitweise ohne Strom, wie die örtliche Elektrizitätsgesellschaft Società Elettrica Sopracenerina (SES) bestätigte.

Begonnen hatte das heftige Gewitter in der Region Locarno am Freitagabend gegen 21.30 Uhr. Aufgrund starker Windböen wurden die tennisballgrossen Hagelkörner regelrecht gegen Autos und Häuser geschleudert. Verletzte hat es gemäss Informationen der Feuerwehr es keine gegeben.

Im Tessin dürfte es auch nach dem Hagelsturm von Freitagnacht ungemütlich bleiben. Meteoschweiz prognostiziert ab Samstagnachmittag heftige Regenfälle für die Südschweiz, für kleinere und mittelgrosse Flüssen gilt eine Hochwasserwarnung der Stufe 2 (mässige Gefahr). Am Samstagnachmittag zog ein weiteres Gewitter mit Hagel und Wind über das Locarnese.

Insbesondere auch für den Fluss Maggia im gleichnamigen Tal gilt ab Samstagnachmittag eine Hochwasserwarnung. Die Maggia fliesst zwischen Locarno und Ascona in den Lago Maggiore. Letzterer leidet seit Wochen unter einem rekordtiefen Pegelstand.

Meteoschweiz erwartet im Tessin zwischen 170 und 240 Millimeter Regen, am meisten Wasser aus dem Himmel wird zwischen Sonntagmorgen 3 Uhr und Montagmorgen 6 Uhr erwartet. In höheren Lagen wird von eingelagerten Gewittern gewarnt.

(text:sda/bild:keystone)