19 März 2024

Scharfe Warnungen an Israel vor möglicher Rafah-Offensive

Im Gaza-Krieg steigt der Druck auf Israel, eine Bodenoffensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah zu unterlassen.

Jeder Angriff auf die Stadt im Süden des Gazastreifens würde alle Bemühungen um eine Einigung über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln behindern, warnte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid al-Ansari, am Dienstag. Kurz davor hatten die USA als wichtigster Verbündeter den Druck auf die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu noch einmal erhöht. Sie bezeichneten eine grössere Bodenoffensive in Rafah als „Fehler“ und beorderten eine israelische Delegation nach Washington.

In einem Telefonat habe US-Präsident Joe Biden Netanjahu aufgefordert, in den nächsten Tagen ein Team aus Vertretern von Militär, Geheimdiensten und Spezialisten für humanitäre Hilfe in die US-Hauptstadt zu entsenden, sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Montag (Ortszeit). Es gehe darum, den Israelis die Vorbehalte der USA darzulegen und mögliche Alternativen zu erörtern. Netanjahu habe zugestimmt.

„Wir gehen davon aus, dass sie mit der grossen Militäroperation in Rafah nicht vorangehen werden, bis wir dieses Gespräch geführt haben“, sagte Sullivan weiter. Ein Treffen sei für Ende dieser Woche oder Anfang kommender Woche angepeilt.

(text:sda/bild:keystone)