8 September 2021

Nach Hassverbrechen: Sánchez verspricht härteres Vorgehen

Nach einer Reihe von Angriffen auf Homosexuelle hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez ein härteres Vorgehen angekündigt. Seine Regierung werde alles in ihrer „Macht stehende tun, um Hassverbrechen zu verhindern“, versprach Sánchez am Mittwoch vor dem Parlament in Madrid. Er rief die Abgeordneten auf, einen Anfang des Jahres eingebrachten Gesetzentwurf zur Gleichbehandlung von Minderheiten so schnell wie möglich zu verabschieden.

Zuletzt hatte am Wochenende ein Zwischenfall im Madrider Ausgehviertel Malasaña für Entsetzen gesorgt. Dort prügelte eine Gruppe von acht Vermummten am Sonntagabend einen 20 Jahre alten Homosexuellen krankenhausreif. Nach Medienberichten wurde dem Opfer auf eine Pobacke mit einem Messer das Wort „maricón“ (etwa „Schwuchtel“) eingeritzt. Die Angreifer entkamen unerkannt. Erst vor zwei Monaten war ein 24-jähriger Krankenpfleger im nordspanischen A Coruña aus mutmasslich homophoben Motiven zu Tode geprügelt worden, was zu landesweiten Protesten führte.

Nach Einschätzung von Menschenrechtlern gibt es auch in anderen Landesteilen organisierte Attacken auf Homosexuelle und auch auf Angehörige anderer Minderheiten. Das Innenministerium der Region Katalonien sprach am Mittwoch von einer regelrechten „Jagd“. In in den ersten sechs Monaten 2021 wurden in ganz Spanien bereits 43 Prozent mehr Hassverbrechen gegen sexuelle Minderheiten erfasst als im gesamten vorigen Jahr.

(text:sda,cs/bild:unsplash)