29 Juli 2023

Rund zehntausend Personen nehmen an LGBTIQ-Umzug in Bern teil

Rund zehntausend Personen haben am Samstagnachmittag in Bern an einem Pride-Umzug zwischen dem Wankdorf, im Norden der Stadt, und dem Bundesplatz teilgenommen. Die „Pride“ beendete auch den Sportanlass Eurogames 2023, der sich an die LGBTIQ-Gemeinschaft richtete.

Der Umzug durch Berns Innenstadt verlief friedlich, wie ein Reporter von Keystone-SDA vor Ort feststellte. Kurz nach dem Start der Pride begann es zu regnen, was die Teilnehmenden der LGBTIQ- Pride (lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer) nicht davon abhielt in farbenfrohen Kleidungen für Gleichstellung zu demonstrieren. Der Umzug dauerte knapp zwei Stunden.

Angekommen auf dem Bundesplatz verliessen mehrere hundert Personen den Anlass, wohl auch aufgrund des regnerischen Wetters. Vor dem Bundeshaus wurde eine grössere Bühne installiert und eine DJ sorgte mit Musik für Stimmung. Verschiedene Getränke- und Essensstände boten rund um den Platz ihre Verpflegung an. Einige Stände verkauften Pride-Artikels und auch die Berner Kantonspolizei hielt einen Stand.

Am frühen Abend hielten Anna Rosenwasser, LGBT-Expertin und feministische Autorin, sowie Tamara Funiciello, Nationalrätin (SP/BE), Reden. Im Anschluss waren verschiedene Konzerte unter anderem von Nemo und Naomi Lareine geplant. Der Anlass auf dem Bundesplatz diente auch als Schlusszeremonie für die Eurogames 2023.

Die Eurogames starteten bereits am vergangenen Mittwoch und dauerten vier Tage. Die Wettkämpfe in 20 Sportarten und mit über 2300 Athletinnen und Athleten verliefen ohne Zwischenfälle, wie das Organisationskomitee am Samstag mitteilte. Dank des guten Wetters hätten alle Turniere durchgeführt werden können.

Bei den verschiedenen Disziplinen gab es nebst den zwei üblichen Gender-Kategorien „männlich“ und „weiblich“ auch eine dritte Kategorie für non-binäre Personen. Insgesamt seien rund 500 Medaillen in den verschiedenen Disziplinen verteilt worden.

„Es ging darum, inklusiven Sport zu erleben und Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen“, liess sich Greg Zwygart, Co-Präsident der Eurogames und der Bern-Pride, zitieren. Ein weiteres Ziel des Anlasses war auch den LGBTIQ-Menschen im Sport mehr Sichtbarkeit zu geben.

Mit dem „Village“, dem Athletinnen- und Athletendorf, beim Berner Münster und indem die Stadt Bern Regenbogen-Fahnen in mehreren Gassen der Altstadt aufhängen liess, habe der Anlass viel Sichtbarkeit erhalten. Auch die vielen Medienberichte hätten diesem Ziel gedient, sagte Nik Eugster, Medienchef des Anlasses, auf Anfrage.

In den Sozialen Medien kam es im Vorfeld der Eurogames zu kritischen und gehässigen Kommentaren in Bezug auf die LGBTIQ-Gemeinschaft. Dies zeige, dass es eine solche Veranstaltung brauche, sagte Eugster. Es sei wichtig in einer offenen und toleranten Gesellschaft leben zu können.

(text:sda/bild:keystone)