
Rote Köpfe wegen Parkerei in der Oberen Hauptgasse
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(03:28)
Wegen den Autos in der Oberen Hauptgasse in Thun reisst Stadträtin Alice Kropf langsam aber sicher der Geduldsfaden. Deshalb hat die SP-Politikerin in den sozialen Medien einen Post abgesetzt: Trotz Aufhebung der Parkplätze werde stundenlang geparkt und munter durchgefahren, schreibt sie. Die Polizei sei nicht Willens oder fähig, das Gesetz durchzusetzen und die Signalisation sei so grottenschlecht, dass sie meistens übersehen werde. Die Stadt kontrolliere zu wenig und halte stattdessen lieber am nächtlichen privaten Securitydienst fest, obwohl – so Kropf weiter – im „halbtoten“ Thuner Nachtleben viel seltener Straftaten begangen würden, als tagsüber.
Auf Anfrage von Radio BeO kontert der Thuner Gemeinderat Reto Schertenleib, dass sehr wohl auch in der Oberen Hauptgasse kontrolliert werde, die Ressourcen der Einsatzkräfte aber auch nicht unendlich seien. Die Signalisation entspreche den geltenden Regelungen der Strassenverkehrsordnung. Man werde aber im Rahmen des angekündigten Betriebs- und Gestaltungskonzepts Innenstadt prüfen, ob es da einer Änderung bedarf oder gar anderen Lösungen.
Kropf geht das alles nicht schnell genug. Sie ist bisher auch nicht untätig geblieben: Im Stadtrat wurde ein Postulat überwiesen, welches die Prüfung von Pollern in der Oberen Hauptgasse fordert, um dem Problem Herr zu werden. Der Gemeinderat habe damals auf das Betriebs- und Gestaltungskonzept Innenstadt verwiesen. Dieses hätte 2023 vorliegen sollen, so Kropf, es liege allerdings noch immer nicht vor. Allzulange sollte sich Kropf jedoch nicht mehr gedulden müssen: Laut Schertenleib wird der Thuner Gemeinderat noch im Januar oder Februar über das Betriebs- und Gestaltungskonzept Innenstadt sprechen.
(text:csc/bild:unsplash)