Richtungswechsel oder Status Quo? Thun wählt Stadtpräsidium
Seit 2011 amtiert Raphael Lanz (SVP) als Stadtpräsident von Thun. Nun stellt er sich für eine weitere Legislatur zur Wiederwahl. Die Stadt Thun habe sich in den letzten Jahren gut entwickelt, gleichzeitig habe es in der Stadtregierung diverse Wechsel gegeben. Daher möchte er mit seiner Erfahrung weiter einen Teil zu dieser Entwicklung beitragen, erklärt Lanz gegenüber Radio BeO. Der Jurist ist der einzige SVP-Stapi einer grösseren Deutschschweizer Stadt, die anderen werden von Rot-Grün dominiert. Lanz erklärt sich diese Anomalie so, dass er als Stadtpräsident stets parteiunabhängig politiesiere. Er habe zwar klar bürgerliche Überzeugungen, wolle aber ein Stadtpräsident für alle sein.
Gemeinderätin Andrea de Meuron (Grüne) möchte Lanz nun das Amt streitig machen. Sie wolle vielleicht etwas andere Prioritäten setzen als ihr Ratskollege, so de Meuron im Interview mit Radio BeO. Wichtig sei eine nachhaltige Stadtentwicklung mit viel Stadtgrün. Dass sie es gegen den amtierenden Thuner Politprofi Lanz nicht einfach haben werde, sei ihr bewusst, aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt, zeigt sich de Meuron kämpferisch. Ihre Hauptmotivation sich der Wahl, zu stellen, sei gewesen, dass sie den Thunerinnen und Thunern eine Wahl ermöglichen wollte. Sollte sie die Wahl verlieren, werde ihr kein Zacken aus der Krone fallen.
Neben Lanz und de Meuron stellt sich auch der parteilose Dalyan Paolo Tramacere zur Wahl. Seine Wahlchancen dürften allerdings gering sein.
Die Wahl für das Thuner Stadtpräsidium findet am 27. November statt. Radio BeO berichtet ausführlich.
(text:csc/bild:zvg/stadtthun)
Sendehinweis: BeO-Sunnti zu den Thuner Gemeinderatswahlen. Sonntag, 30. Oktober 2022 um 20:00 Uhr.