12 September 2023

Regierungsrat muss bei Inforama-Strategie über die Bücher

Der Berner Regierungsrat muss bei seiner Strategie für das Bildungs- und Beratungszentrum für Landwirtschaft (Inforama) über die Bücher. Das hat der Grosse Rat am Dienstag entschieden und die Strategie zurückgewiesen.

Einerseits gab die geplante Reduktion von heute sieben auf neu drei Standorte zu reden. Der Kanton beabsichtigte bis 2040 die Standorte Koppigen, Langenthal, Langnau und Münsingen zu schliessen und nur noch die Standorte Ins, Zollikofen und Hondrich weiterzubetreiben.

Gerade Ratsmitglieder aus dem Emmental und Oberaargau kritisierten die geplante Zentralisierung und beklagten eine weitere Schwächung der Randregionen.

Auf der anderen Seite betonte etwa der Hünibacher Grossrat Ueli Egger (SP), dass die Konzentration auf drei starke Standorte durchaus Sinn ergebe. Nach der heftigen Kritik seitens der Landwirtschaft und der vorberatenden Kommissionen, sei aber auch die SP zum Schluss gekommen, die Rückweisung zu unterstützen. Grossrat Tobias Vögeli (glp) unterstrich auch, dass die heutige Auslastung der Gebäude «suboptimal» sei und Gemeinde- beziehungsweise regionalpolische Interessen nicht über jene des Gesamtkantons gestellt werden dürften.

Landwirtschaftsdirektor Christoph Amman versuchte vergleblich, den Rat noch umzustimmen. Sein Argument, mit der Rückweisung würde bloss Zeit verloren gehen, wurde nicht gehört. Nun ist es am Regierungsrat, bis zur Wintersession eine überarbeitete Inforama-Strategie vorzulegen.

(text:csc/bild:beo)