Psychiatriezentrum Münsingen und Universitäre Psychiatrische Dienste Bern prüfen Zusammenschluss
Das PZM und die UPD gehören zu den grössten psychiatrischen Kliniken in der Schweiz. Die beiden Institutionen sind im Eigentum des Kantons Bern. Ihre Verwaltungsräte haben soeben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. In den nächsten Monaten werden die UPD und das PZM einen Zusammenschluss unter einem neuen Namen prüfen. Damit soll eine qualitativ hochstehende, integrierte psychiatrische Versorgung im Kanton Bern und in den angrenzenden Regionen sichergestellt und gestärkt werden. Auf Basis der jetzt anlaufenden gemeinsamen Projektarbeiten werden die Verwaltungsräte von PZM und UPD voraussichtlich Ende 2023 entscheiden, ob sie beim Regierungsrat des Kantons Bern einen Zusammenschluss beantragen wollen.
Das Gesundheitswesen der Schweiz steht vor komplexen Herausforderungen. Themen wie Kapazitätsengpässe, Fachkräftemangel, Belastung des Fachpersonals, nicht kostendeckende Tarife und Infrastrukturfinanzierungen beschäftigen ebenfalls das PZM und die UPD. Die beiden Institutionen wollen sich diesen Herausforderungen aktiv stellen und neue Strategien entwickeln.
Die UPD und das PZM haben eine grosse Bedeutung für die psychiatrische Versorgung im Kanton Bern. Zusammen behandeln sie mehr als 50% der stationär betreuten Patientinnen und Patienten. Auch für die ambulante Behandlung der Bevölkerung sind die beiden Institution unabdingbar.
Weiterführung des Status Quo ist keine Option
Der Bedarf an psychiatrischer und psychotherapeutischer Versorgung steigt und wird weiter steigen – auch aufgrund der demografischen Entwicklung hin zu einer älteren Bevölkerung. Es braucht zusätzliche Initiativen, damit dieser wachsende Bedarf abgedeckt und eine qualitativ hochstehende Versorgung sichergestellt werden kann.
«Ohne tragfähige Lösungen werden sich die strukturellen und wirtschaftlichen Probleme im Gesundheitswesen weiter verschärfen», betont Jean-Marc Lüthi, der Verwaltungsratspräsident des PZM: «Die UPD und das PZM wollen gemeinsam die Herausforderungen aktiv angehen. Wir werden in den nächsten Monaten auf Augenhöhe einen Zusammenschluss unter einem neuen Namen prüfen.»
«Unser Fokus liegt auf Versorgung, Mitarbeitenden, Lehre und Forschung», ergänzt Patricia Kellerhals als Verwaltungsratspräsidentin der UPD: «Gemeinsam wollen wir eine qualitativ hochstehende psychiatrische Versorgung der Bevölkerung auch langfristig sicherstellen, unsere Attraktivität als Arbeitgeberin steigern, Lehre und Forschung stärken sowie eine Wirtschaftlichkeit erzielen, die Entwicklung und Innovation ermöglicht.»
(text&bild:pd)