Parmelin will Einschränkungen beim Energieverbrauch nur im Notfall
Wirtschaftsminister Guy Parmelin hält es für vertretbar, bei einem Mangel an Strom und Gas im kommenden Winter der Bevölkerung eine tiefere Raumtemperatur zu verordnen. Einschränkungen beim Verbrauch sollten aber nur im äussersten Notfall beschlossen werden.
Die Schweiz sei derzeit noch weit weg davon, irgendwem den Gashahn zuzudrehen, sagte Parmelin in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“. Das Ziel der Landesregierung sei es, Abschaltungen zu verhindern.
Um dieses Ziel zu erreichen, werde der Bundesrat nächste Woche die entsprechenden Verordnungsentwürfe in eine Konsultation schicken. Je nach Situation müsste die Landesregierung sie der aktuellen Lage entsprechend anpassen. Ein Zeitplan werde daher nicht präsentiert.
Im besten Fall werde es nicht zu einem Energiemangel kommen. Grundsätzlich gelte, dass sich das Land auf eine Krise vorbereiten könne. Die Krise selbst lasse sich jedoch nicht planen.
Parmelin lancierte einmal mehr einen Spar-Appell an die Bevölkerung. Jedes Grad weniger Heizung führe zu einem mindestens 5 Prozent geringeren Energieverbrauch. Als Beispiel für Einsparungen erwähnte der Wirtschaftsminister das Erdgas. Rund 40 Prozent davon werde in der Schweiz von den privaten Haushalten verbraucht.
Diese Zahl zeige, dass sich in der Schweiz eine substanzielle Reduktion des Erdgasverbrauchs ohne die privaten Haushalte nicht realisieren lasse. Klar sei aber auch, dass die Schweiz nicht ohne Not Einschränkungen oder Verbote einführen sollte.
(text:sda/bild:unsplash)