21 Februar 2022

Olympia: Regez rettete die Ehre des Oberlandes

Das Berner Oberland ist, neben dem Wallis und dem Graubünden, wohl zweifelsohne die Wintersportregion der Schweiz schlechthin. Das übersetzt sich allerdings heuer bei den Olympischen Winterspielen nicht unbedingt in den Spitzensport. Die Oberländer Ehre hat diesmal der Wengener Ryan Regez gerettet. Er ist der einzige Medalliengewinner aus der Region. Bei der gestrigen Abschlussfeier in der chinesischen Hauptstadt durfte er während der Fahnenzeremonie die Schweizer Fahne tragen und damit die Schweizer Delegation anführen.

Das scheint äusserst angebracht – dieser Winter war für Regez ein sprichwörtlicher Gipfelsturm: Die Saison startete für den Wengener eher schlecht, wurde aber immer besser. Jetzt führt er im Gesamtweltcup und durfte im Skicross die höchste sportliche Auszeichnung, die olympische Goldmedallie, entgegen nehmen.

Hinter den Erwartungen zurück blieben dafür die Oberländer Curlerinnen und Curler – die Damen knapp, die Herren eher deutlich. Letzten Mittwoch wird klar, dass es nichts werden würde mit dem Halbfinal für den Unterseener Sven Michel. Er sprach gegenüber Radio BeO von einer grossen Enttäuschung. Auch für seine Lebenspartnerin Alina Pätz ging das Olympia-Märchen im Halbfinal und schliesslich im Bronzespiel zu Ende. Die Schweizer Curlerinnen schrammen mit dem vierten Platz an der Medallie vorbei.

Auch die letzten Oberländer Trümpfe – hier im Viererbob – konnten in China nicht stechen. Der Mattner Cyril Bieri sprach gestern gegenüber Radio BeO von einer tollen Erfahrung und einem coolen Erlebnis, aber man hätte sich mehr erhofft. Das trifft auch auf das Schweizerische Olympische Kommitee zu, von den angestrebten 15 Medallien erreichte man deren 14. Nun bleiben dem Oberland vier Jahre Zeit, sich vorzubereiten, damit man dann bei den nächsten Winterspielen in Italien zeigen kann, dass die Region nicht nur als Destination, sondern auch sportlich mit den Weltbesten des Wintersports mithalten kann.

(text:cs/bild:keystone)