5 Januar 2024

Öffentliche Mitwirkung für die Schulanlage Spiezmoos

Die Schule Spiezmoos braucht dringend mehr Raum. 2022 wurde ein Konzept erarbeitet, wie dies im Grundsatz geschehen soll. Zur Konkretisierung führt die Gemeinde aktuell ein Werk-stattverfahren mit fünf Bearbeitungsteams durch. Damit die Schule erweitert werden kann, braucht es Änderungen am Baureglement und am Zonenplan II. Diese werden im Januar 2024 zur Mitwirkung aufgelegt.

Im Schulhaus Spiezmoos sind sechs altersdurchmischte Primarklassen und ergänzende Angebote wie eine Tagesschule und die Schulsozialarbeit untergebracht. Zur Schule Spiezmoos gehören zu-dem auf der gegenüberliegenden Seite der Asylstrasse zwei kleinere Gebäude mit einer Spielgruppe und bis vor kurzem einer Kindergartenklasse, die inzwischen ins Schulprovisorium Seematte ge-wechselt hat. Nun wird der Raum vorübergehend für die stark wachsende Tagesschule genutzt. Auf Grund der steigenden Schülerzahlen und neuer Unterrichtsformen braucht die Schule Spiezmoos dringend zusätzlichen Schulraum.

Die Schulerweiterung Spiezmoos ist anspruchsvoll, denn das Schulhaus mit Baujahr 1924 und der Brunnen auf dem Pausenplatz stehen unter Denkmalschutz und können kaum verändert werden. Auch die Baumreihe an der Asylstrasse ist im Zonenplan II als geschützt eingetragen. 2022 hat die Gemeinde Spiez verschiedene Möglichkeiten für eine Schulerweiterung geprüft und damit verbun-dene Fragen geklärt. Dabei ging es um mögliche Vorteile eines Landerwerbs, den Umgang mit der Asylstrasse, die Anzahl Geschosse von ergänzenden Bauten und die Parkplatzlösung. Nun liegt ein vielversprechendes Konzept vor.

Der Kauf benachbarter Parzellen mit dem Ziel, mehr Spielraum für die Schulerweiterung zu erhalten, wurde geprüft, bringt aber keinen wesentlichen Zusatznutzen. Angesichts der räumlichen Situation erscheint ein dreigeschossiger Neubau, der viel Aussenraum übriglässt, als beste Lösung. Die An-zahl Geschosse wird aber im nun laufenden Werkstattverfahren nochmals sorgfältig geprüft. Der Neubau soll versetzt zum heutigen Schulhaus platziert werden, um das geschützte alte Schulhaus nicht zu konkurrenzieren. Zudem ist ein eingeschossiger, teilweise im Hang versteckter Ergänzungs-bau nördlich des heutigen Schulhauses vorgesehen, der flexibel nutzbaren Raum bietet. Das Dach könnte in die Umgebungsgestaltung eingebunden und beispielsweise als Spielfläche genutzt wer-den.

Die beiden Schulteile sollen eine Gesamtanlage bilden, mit einem gemeinsamen Aussenraum, in dem sich die Schulkinder sicher bewegen können. Was bedeutet dies für die Asylstrasse? Eine Umlegung oder Tieflegung der Asylstrasse wurde geprüft, würden aber einen Flächenverlust und enge Kurven beziehungsweise Rampen und Einschnitte bedingen. Beide Varianten überzeugen nicht und wären sehr aufwändig. Einfach sperren lässt sich die Asylstrasse nicht, da das Pflegezent-rum Solina über die Asylstrasse erschlossen ist. Sie soll deshalb als Begegnungszone in die Aus-senraumgestaltung integriert werden. Da die Asylstrasse von weniger als 100 Fahrzeugen pro Tag befahren und Tempo 30 gut eingehalten wird, sind die Voraussetzungen dafür günstig. Beispiele aus anderen Gemeinden zeigen, dass solche Lösungen funktionieren.

Fünf Projektteams erarbeiten im aktuell laufenden Werkstattverfahren auf der Basis des Konzepts ein konkretes Projekt. Im Frühling 2024 wird das Beurteilungsgremium die definitive Lösung
auswählen. Dann folgt die Ausarbeitung des Bauprojekts. Für die Erweiterung der Schule Spiezmoos braucht es aber zwingend eine Anpassung des Baureglements und des Zonenplans II «Landschaft». Diese Anpassungen sollen rasch an die Hand genommen werden, denn die Verfah-rensschritte brauchen Zeit. Zugleich ist die Schulerweiterung dringend.

Im Baureglement müssen bei den Vorschriften für die Zone für öffentliche Nutzungen «ZöN 18 Schulanlage Spiezmoos» die zulässigen Geschosszahlen und Gebäudehöhen angepasst und die Anforderungen an die Asylstrasse klar umschrieben werden. Die Analyse des Aussenraums hat zudem gezeigt, dass die Baumreihe an der Asylstrasse aus dem Schutzinventar entlassen werden kann. Hingegen sollen drei wertvolle Einzelbäume auf dem Pausenplatz geschützt werden. Die Planänderungen liegt vom 8. Januar bis 16. Februar 2024 zur Mitwirkung auf.

(text:pd/bild:zvg)