5 September 2023

Oberland Ost mehrheitlich für Regionale Bauverwaltung

Viele Gemeinden haben aufgrund fehlenden Fachpersonals zunehmend Schwierigkeiten, ihre Aufgaben im Bereich der Bauverwaltung wahrzunehmen. Die Regionalkonferenz Oberland-Ost hat aus diesem Grund Abklärungen zur Schaffung einer regionalen Bauverwaltung eingeleitet. Die Idee besteht darin, interessierten Gemeinden die Möglichkeit zu bieten, einen Teil ihrer Bauverwaltungsaufgaben an eine andere Gemeinde (Sitzgemeindemodell) oder an die Regionalkonferenz zu delegieren.

Um das Interesse an diesem Vorschlag abzuklären, hat die Regionalkonferenz im Frühsommer bei den Gemeinderäten eine Umfrage durchgeführt. Diese hat ein klares Bild ergeben. 18 der 28 Gemeinden im Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli äussern grosses Interesse an einer regionalen Bauverwaltung (RBV). Weitere fünf Gemeinden zeigen mittleres Interesse, fünf Gemeinden sind nur wenig oder gar nicht interessiert.

In den Gemeinden, die grosses Interesse an einer regionalen Bauverwaltung bekunden, leben rund 40% der Regionsbevölkerung. Pro Jahr fallen in diesen Gemeinden rund 500 Baugesuche an. Zusätzlich wird mit 10% Baupolizeifällen gerechnet, was jährlich insgesamt 550 zu bearbeitende Dossiers ergibt. Dies ergibt ein Arbeitsvolumen, welches einen effizienten Betrieb der RBV ermöglicht.

Unter den interessierten Gemeinden fiel die Wahl zwischen den beiden zur Diskussion gestellten Modellvarianten eindeutig aus: Das Modell «Regionalkonferenz als Trägerschaft» wurde mit grosser Mehrheit dem Sitzgemeindemodell vorgezogen. Die Geschäftsleitung der Regionalkonferenz hat angesichts dieser Ergebnisse beschlossen, das Projekt «Regionale Bauverwaltung» zu konkretisieren. Sie sieht zu diesem Zweck die Gründung einer Teilkonferenz vor, an der sich die interessierten Gemeinden beteiligen können. Bis Ende 2023 soll ein Reglementsentwurf ausgearbeitet werden, in dem die Aufgaben und Kompetenzen der Teilkonferenz definiert sind.

(text:pd/bild:pg)