26 November 2021

Oberländerrat ist bereit für die Wintersession

Für die anstehenden Wintersession weist der Oberländerrat auf die Dringlichkeit einer Lösung hin, die es bei den seit über einem Jahr Widerstand auslösenden amtlichen Werten braucht. Zudem wird eine Ausweitung des Naturschutzgebiets Tschingelsee mehrheitlich abgelehnt. Zu Beginn der Sitzung erfuhren die Grossratsmitglieder vom Amt für öffentlichen Verkehr, wie sich die öV-Erschliessung des Berner Oberlands entwickelt hat.

In der Vorbereitung der Wintersession haben die Oberländer Grossrätinnen und Grossräte die Geschäfte der anstehenden Wintersession vorbereitet. Anlässlich eines Vorstosses für die Verbesserung der ÖV-Erschliessung in nicht städtischem Gebiet, informierten die beiden Co-Leister des Amtes für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination über die Situation. Das Berner Oberland hat in den letzten zwölf Jahren keine Buslinien verloren und sogar drei neue Linien dazu gewonnen. Nicht zuletzt deshalb befürworten die Grossrätinnen und Grossräte den Vorstoss «nur» als Postulat (Prüfauftrag) anzunehmen. Ebenso sollen langfristige Lösungen für die Verkehrsüberlastung des rechten Thunerseeufers gesucht werden, fordert der Rat. Die momentane Stausituation wirke sich nebst dem Individualverkehr auch auf den Busfahrplan aus und führe deshalb zu Verspätungen.

Im Weiteren wurde eine Motion zu den amtlichen Werten für Liegenschaften diskutiert, nachdem diese bereits zu zwei vorhergehenden Vorstössen aus Oberländer Reihen geführt hatte. Im Rahmen der Allgemeinen Neubewertung 2020 erhöhten sich die amtlichen Werte in gewissen Gemeinden des Berner Oberlandes unverhältnismässig, beispielsweise in Iseltwald um 47,3 Prozent und in Lauenen um 133,7 Prozent. Die Motion 260-2020 Schär wurde vom kantonalen Parlament punkteweise beschlossen und die Motion 284-2020 Schwarz wurde komplett gutgeheissen. Seither haben die Grossratsmitglieder aus dem Berner Oberland aber wenig Bewegung in diesem Dossier festgestellt – dies, obwohl der Missstand gross und eine Lösung dringend ist. Die jetzige Motion wird als Anstoss für die Lösungsfindung gesehen.

Der Oberländerrat diskutierte kontrovers einen Vorstoss, der die Bewilligung einer Langlaufloipe im Naturschutzgebiet um den Tschingelsee fordert. Als Argument dafür wurde die erfolgreiche Durchführung des Laternenwegs, der ebenfalls bewilligt werden soll, sowie der seit 2009 markierte Schneeschuhtrail angeführt. Eine Mehrheit befand, dass eine Ausweitung des Schutzperimeters die touristische Nutzung und Freizeitaktivitäten der Einheimischen zu stark einschränken würde. Der Rat steht deshalb mehrheitlich hinter dieser Motion. Zudem stimmten die Anwesenden vorbehaltlos zwei Verpflichtungskrediten im Bereich des Hochwasserschutzes in der Region Steffisburg sowie einem Lawinenfrühwarnsystem in Guttanen zu.

(text:pd/bild:unsplash)