6 Dezember 2023

Neues Leben für Haushalt-Kunststoffe in Steffisburg

Seit Mai 2023 kann in Steffisburg Haushalt-Kunststoff separat entsorgt werden. Die gebührenpflichtigen Säcke können in den beiden Migros-Filialen im Unter- und im Oberdorf oder beim Sammelcontainer im Schwäbis entsorgt werden.
Die Kunststoffsammlung in Steffisburg ist gut angelaufen. Inzwischen ist auch der automatische Sammelcontainer im Schwäbis in Betrieb. Die temporäre Annahmestelle im Werkhof Schächli wurde daher wieder aufgehoben. Die Kunststoffsammlung, die inzwischen in vielen Gemeinden des Kantons Bern an-geboten wird, erfolgt in Zusammenarbeit mit der AVAG Umwelt AG und der Firma InnoRecycling AG. Grundsätzlich kann sämtlicher im Haushalt anfallender Kunststoff im Sammelsack entsorgt werden. Weiterhin in den Kehrichtsack gehören stark verschmutzte Verpackungen (z. Bsp. von Grillwaren mit Marinade), Einweggeschirr, Spielzeug und Gartenschläuche. Auf der Webseite www.sammelsack.ch sind umfangreiche Informationen zur Kunststoffsammlung abrufbar.
Der Kunststoffsammelsack ist bei den meisten Verkaufsstellen der Kehrichtgebührensäcke erhältlich. Es sind die gleichen Grössen wie beim Kehrichtsack erhältlich und der Preis ist ebenfalls derselbe. Dass dadurch weniger Kunststoff in der Kehrichtverbrennung landet, ist kein Problem. Die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Thun läuft seit Jahren unter Volllast und verwertet jährlich rund 130’000 Tonnen verschiedene Abfälle – vom Kehrichtsack aus den Haushaltungen, über Sperrgut, Gewerbe- und Industrieabfälle bis hin zu Klärschlamm und infektiösen Spitalabfällen. Der Wegfall von Haushalt-Kunststoff hat für den Betrieb der Verbrennung der KVA keine Relevanz.
Was passiert mit dem gesammelten Kunststoff? Die Säcke werden in gepresster Form zur Sortieranlage geführt. In der Schweiz gibt es noch keine Sortieranlage. Das Material geht daher ins nahe Ausland. Es wird in der Schweiz noch zu wenig Kunststoff gesammelt, um eine Sortieranlage auslasten zu können. Rund die Hälfte des Kunststoffes kommt sortenrein zurück in die Schweiz, wo daraus Kunststoffgranulat entsteht zur Herstellung von Rohren, Folien oder Spritzgussformen. Der Rest geht in die Zementindustrie und ersetzt dort Kohle und Öl als Brennstoff.
Die Kunststoffsammlung wird noch nachhaltiger, wenn die Rückgabe des Sammelsacks mit anderen Tätigkeiten unterwegs verbunden wird. Beispielsweise mit der Entsorgung anderer Abfälle, dem Wocheneinkauf oder dem Arbeitsweg.

(text:pd/bild:zvg gemeinde steffisburg)