13 April 2022

Neues Cyberkonzept der Armee sieht Milliarden-Investitionen vor

Digitalisierte Truppen, Manipulation gegnerischer Funksprüche, Unterstützung der zivilen Behörden: Die Cyberabwehrfähigkeiten der Armee sollen bis Mitte der 2030er-Jahre schrittweise ausgebaut werden. Der Bundesrat rechnet mit Milliarden-Investitionen.

Er hat am Mittwoch die „Gesamtkonzeption Cyber“ zur Kenntnis genommen. Das von einer Expertengruppe erarbeitete Grundlagenpapier ergänzt die beiden Berichte „Luftverteidigung der Zukunft“ aus dem Jahr 2017 und „Zukunft der Bodentruppen“ aus dem Jahr 2019. Die Konzepte skizzieren die mittel- bis längerfristige Weiterentwicklung der Armee.

Die Risiken und Bedrohungen im Cyberraum sind laut dem Bundesrat vielfältig: Sie reichen von kriminellen Aktivitäten über Spionage, Manipulation und Desinformation bis hin zum Einsatz offensiver Cybermittel in einem bewaffneten Konflikt. Von solchen Bedrohungen sei auch die Schweizer Armee betroffen.

Deshalb soll parallel zur Erneuerung der Mittel zum Schutz der Bevölkerung vor Bedrohungen aus der Luft in den kommenden Jahren auch die Cyberabwehr der Armee verstärkt werden. Die Umsetzung des verstärkten Cyberabwehrdispositivs wird schrittweise bis in die 2030er-Jahre hinein erfolgen, wie es in einer Mitteilung heisst.

Demnach ist mit Investitionen von 1,6 bis 2,4 Milliarden Franken zu rechnen. Die Betriebskosten betragen gemäss dem Konzept jährlich rund 15 Prozent der Investitionskosten. Die Finanzmittel würden jeweils dem Parlament beantragt und aus dem ordentlichen Budget der Armee bereitgestellt.

(text:sda/bild:sda)