14 Juni 2023

NetZulg trotz Herausforderungen mit gutem Absatz

Mit einem Verlust von CHF 670’997 zeigt sich deutlich, wie anspruchsvoll das Geschäftsjahr 2022 für die NetZulg AG war. Die hohen Beschaffunsgkosten als Folge der Energiepreismechanik im Stromgeschäft sind die primäre Ursache für dieses Ergebnis.

Die Stromkosten richten sich nach dem Eigenproduktionsgrad, den Preisen im Termingeschäft für Bandenergie und der europäischen Strombörse. Die Unsicherheiten durch globale und europäische Krisen führten zu Engpässen bei der Energielieferung und einem Anstieg der Gaspreise. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Preise von Kohle und Öl. Der Strompreis wiederum wurde indirekt, jedoch nicht minder stark beeinflusst. Die Marktpreise erreichten Ende August Rekordwerte.

Der Gesamtabsatz an elektrischer Energie sank und betrug 50.7 GWh. Der Anteil an erneuerbaren Energien im Steffisburger Stromnetz stieg um 0,4% auf 79,7%. Die von Steffisburger Produzenten zurückgelieferte Energie erhöhte sich um 31% auf 2.6 GWh. Kundinnen und Kunden der NetZulg AG haben die Möglichkeit, sich an der geplanten Photovoltaikanlage auf dem Neubau der Schul-, Kultur- und Sportanlage Schönau zu beteiligen. Das erste Kontingent an Solarquadratmetern wurde innerhalb weniger Wochen reserviert.

Positiv ist der Ausbau des Fernwärmenetzes im vergangenen Jahr verlaufen. Der Wärmeabsatz stieg um 25% auf 9.9 GWh. Trotz der weltumspannenden Verwerfungen im Handel und in der Versorgung konnte die NetZulg AG alle geplanten Fernwärmehauptleitungen erstellen und nahm mit der Übergabestation Glockenthal ein Schlüsselbauwerk zur Fernwärmeversorgung in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Oberdorf erstmalig ans Fernwärmenetz angeschlossen.

Im Bereich Wasser konnte die Wasserversorgung Region Thun AG (WARET AG) mit der Einbringung der Primäranlagen ebenfalls entscheidend vorangetrieben werden. Das Projekt wird nach Umsetzung im Jahr 2023 positiv zur Sicherheit in der Wasserversorgung beitragen. Die WARET AG kann damit ihre neue, führende Rolle im regionalen Wasserverbund zugunsten der Bevölkerung wahrnehmen. Der durchschnittliche Trinkwasser-Tagesverbrauch in Steffisburg blieb mit 2’842 m3 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

(text:pd/bild:pixabay)