10 August 2021

Nach dem ersten Tor war YB nicht mehr zu halten

Die Young Boys müssen noch eine Hürde meistern, um zum zweiten Mal nach 2018 an der Champions League teilzunehmen.

Im Rückspiel der 3. Qualifikationsrunde setzen sie sich in Bern gegen Cluj nach einem frühen Rückstand 3:1 durch. YBs letzte Hürde, die in den nächsten beiden Wochen zu nehmen ist, heisst Ferencvaros Budapest. Der Traditionsklub wurde zuletzt dreimal in Folge ungarischer Meister. Ferencvaros setzte sich in der 3. Qualifikationsrunde gegen Slavia Prag durch. Die Berner werden diesmal zuerst im Wankdorf spielen.

Zuletzt hatte der Schweizer Serienmeister seine Mühe mit dem Toreschiessen. Kein Tor daheim gegen Aufsteiger GC, kein Tor in Sitten. Im Wankdorf gegen den rumänischen Meister gerieten die Berner in der 4. Minute nach einem schweren Patzer von Michel Aebischer in Rückstand. Schon in Cluj hatten sie das Gegentor in der 4. Minute eingefangen. Tatsächlich schienen sie im Wankdorf trotz des Supports von über 21’000 Fans in den ersten 20 Minuten verunsichert zu sein.

Aber ein einziges Tor hatte einen Ketchupflaschen-Effekt. Nach dem Ausgleich mit einem Kopfball aus kurzer Distanz von Jordan Siebatcheu spielten die Young Boys plötzlich auf wie oft in den letzten Jahren, wenn sie in der Super League nach Belieben dominierten. Exakt 120 Sekunden später wuchtete Nicolas Moumi Ngamaleu den Ball von der Strafraumgrenze mit einem linken Vollristschuss unter die Latte. Noch vor der Pause machte sich Siebatcheu auf Vorarbeit von Meschack Elia zum Doppeltorschützen.

Hatten sie in der 2. Halbzeit des Rückspiels gegen Slovan Bratislava einen 3:0-Vorsprung beinahe aus der Hand gegeben, liessen die Berner diesmal in der zweiten Hälfte nie Zweifel aufkommen. Sie kamen vielmehr zu weiteren guten Torchancen. So traf Elia kurz nach der Pause den Pfosten. Nach einer Gelb-roten Karte war Cluj ab der 67. Minute in Unterzahl. Von dort weg spielte nur noch YB. Es war ein Kontrast zur Schlussphase in der Europa League im vergangenen Dezember, als die Berner in der Nachspielzeit zwei Tore schossen und 2:1 siegten.

In diesen bereits sehr wichtigen ersten Wochen der Saison fallen die Ausfälle verletzter Leistungsträger selbst bei den Young Boys und deren breitem Kader ins Gewicht. Auf die langfristigen Absenzen von Fabian Lustenberger und Jean-Pierre Nsame konnten sich die Berner über die Monate gut einstellen. Aber seit letzter Woche fallen auch David von Ballmoos und Sandro Lauper so lange aus, dass sie in der Europacup-Qualifikation nicht mehr werden spielen können. Von Ballmoos spielte im Tor zuletzt eine hervorragende Form aus, und Lauper hätte die zuletzt nicht immer sattelfeste Innenverteidigung stabilisieren können. Aber Guillaume Faivre zeigte gegen Cluj einen guten Match, und das Innenverteidiger-Duo Camara/Zesiger erfüllte den Auftrag mehr als zufriedenstellend.

(text:sda/bild:sda)