Mini Gstaad: Kinder gestalten ihr Mini-Dorf
Wie funktioniert eigentlich unsere Gesellschaft? Wie geht das mit dem Arbeiten? Wie kriege ich Lohn und was kann ich dann mit meinem Geld machen? Das sind Fragen, die aktuell sind bei Kindern zwischen 7 und 13 Jahren. Kinder aus dem Saanenland-Obersimmental dürfen nun im Projekt „Mini Gstaad“ das gesellschaftliche System kennenlernen. Denn betreffend dieser Thematik gebe es eine Lücke im Bildungssystem, erklärt die Betriebsleiterin der Kinder und Jugendfachstelle JUGA Saanenland, Lara Pichler.
„Es ist nicht viel im Bildungssystem enthalten, bezüglich der politischen Beteiligung, wie Politik funktioniert und wie ein Dorfleben funktioniert. In unserem Projekt ist es nun das Ziel, dass die Kinder dies nicht nur lernen, sondern gleich spielerisch erleben.“
Die Kinder, welche beim Projekt mitmachen, haben einen Tagesablauf. Am Morgen, wenn sie ankommen, gibt es eine Einbürgerung, danach schreiben sie sich für die Berufe ein, welche sie gerne erleben möchten und erleben sie dann auch. Am Nachmittag geht es um die Demokratie, mit Wahlen und Abstimmungen. Anschliessend geht es in eine zweite Arbeitsphase.
Die Kinder bekommen zur Übung in der fiktiven Währung MISA Lohn. Damit können sie Sachen kaufen oder Dienstleistungen beziehen. Aber auch Steuern müssen bezahlt werden. Bei den Abstimmungen können sie dann darüber entscheiden, was mit ihren Steuergeldern passiert. Die Kinder hätten sich damit bereits einen Ausbau vom Kiosk gewünscht, ebenso haben sie ein Kino errichtet.
Das Projekt komme bei den Kindern gut an und es werde ständig gefragt, ob es denn nicht noch einen Tag verlängert werden könne. Für die Kinder sei es ebenso schön zu merken, dass sie bei den Abstimmungen eine Stimme haben, die zählt.
(text:nch/bild:unsplash)