1 Februar 2023

Mietverband übt Druck auf Kantonsregierung aus

Ein Vorstoss im Berner Grossen Rat will mit transparenten Vormieten den extremen Anstieg der Mietpreise im Kanton bremsen. In wenigen Wochen berät der Regierungsrat den Vorstoss. Jetzt macht der Mieterinnen- und Mieterverband Druck und fordert mit einer Petition die Regierung auf, den Vorstoss zu unterstützen und endlich ein wirksames Mittel gegen die steigenden Mieten einzuführen.

Heute hat der Mieter- und Mieterinnenverband des Kantons Bern (MV Bern) eine Petition an den Regierungsrat lanciert. Die Forderung: Die Regierung soll sich für transparente Vormieten aussprechen und damit den weiteren Anstieg der Mietpreise im Kanton bremsen.

«In den vergangenen 20 Jahren sind die Mieten im Kanton Bern um fast 30% gestiegen. Und das, obschon sie eigentlich hätten sinken müssen», sagt Edith Siegenthaler, Präsidentin des MV Bern. Eine kürzlich veröffentlichte Studie bestätigt das: Obwohl die Mieten aufgrund der Zinsentwicklung hätten sinken müssen, sind sie schweizweit stark angestiegen.

In der vergangenen Herbstsession haben Grossrätinnen aus verschiedenen Parteien deshalb einen Vorstoss eingereicht, der die Situation für Mieter*innen verbessern will. Wird der Vorstoss angenommen, müssen Vermieter*innen beim Wechsel der Mieterschaft in Zukunft die vorherige Miete offenlegen.

«Es gibt klare Regeln und trotzdem werden Mieten oft übertrieben und damit missbräuchlich erhöht. Doch für die Mieter*innen ist es oftmals schwierig, sich zu wehren. Wird die Vormiete künftig offengelegt, können übertriebene Miet-Erhöhungen einfacher erkannt und angefochten werden», erklärt Edith Siegenthaler weiter.

Voraussichtlich wird sich der Regierungsrat Anfang März mit dem Vorstoss befassen und in der Folge den Vorstoss mit seiner Empfehlung an den Grossen Rat übergeben.

(text:pd/bild: