Menschenhandel – 146 Opfer
Die Kantonspolizei Bern hat umfangreiche Ermittlungen im Zusammenhang mit einem internationalen Fall von Menschenhandel und Förderung der Prostitution abgeschlossen. Im Rahmen der Untersuchung unter der Leitung der kantonalen Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben wurden 146 Opfer ermittelt. Fünf beschuldigte Personen werden sich vor der Justiz verantworten müssen.
Die Ermittlungen der Kantonspolizei Bern erfolgten in enger Zusammenarbeit mit weiteren Kantonen, der Bundeskriminalpolizei (BKP) von fedpol, Europol sowie Strafverfolgungsbehörden weiterer involvierter Länder. Ein grosser Teil der chinesischen Opfer dürfte bereits vor Jahren durch eine professionell organisierte Tätergruppierung gefälschte oder unrechtmässig beschaffte Dokumente, Ausweispapiere und Visumsgenehmigungen erhalten haben, um sich frei in Europa bewegen beziehungsweise sich dort aufhalten und illegal in der Prostitution arbeiten zu können.
Den Beschuldigten, drei Männern und zwei Frauen im Alter zwischen 30 und 53 Jahren, wird vorgeworfen, die wesentlichen Umstände der Prostitutionstätigkeit der angeworbenen Frauen bestimmt zu haben. Zudem sollen sie die Art und Umfang der Prostitution festgelegt und den Opfern die Hälfte ihrer Einnahmen abgenommen haben. Ihnen wird unter anderem Menschenhandel, Förderung der Prostitution und Förderung der rechtswidrigen Ein- und Ausreise, sowie des rechtswidrigen Aufenthalts und Beschäftigung von Ausländerinnen ohne Bewilligung vorgeworfen. Im Verlaufe der Ermittlungen wurden bei den Beschuldigten die Straftaten teils auf Geldwäscherei, Urkundenfälschung, Täuschung der Behörden und unrechtmässiger Bezug von Leistungen einer Sozialversicherung oder der Sozialhilfe ausgedehnt. Sie werden sich vor der Justiz verantworten müssen.
(text:pd/bild:pixabay)