3 November 2025

Mehr Wind, mehr Solar: Regierungsrat beschliesst Richtplananpassungen

Der Regierungsrat hat die Richtplananpassungen 2024 beschlossen. Mit gezielten Massnahmen im kantonalen Richtplan fördert er den Klimaschutz, die erneuerbaren Energien, die Weiterentwicklung des Verkehrssystems sowie den Wirtschaftsstandort Bern. Der Beschluss erfolgt nach der öffentlichen Mitwirkung und Vernehmlassung sowie der Vorprüfung durch den Bund.

Mit dem kantonalen Richtplan steuert der Regierungsrat die räumliche Entwicklung des Kantons Bern. Im Jahr 2024 überprüfte er die Umsetzung der Massnahmen und erarbeitete die Richtplananpassungen 24. Diese schickte er in die öffentliche Mitwirkung. Mit etwas mehr als 100 Stellungnahmen wurde diese rege genutzt. Beteiligt haben sich sechs Regionalkonferenzen bzw. Planungsregionen, rund 50 Gemeinden und kommunale Verbände, sieben Nachbarkantone, diverse politische Parteien und Organisationen sowie einige Firmen und Privatpersonen. Auch die Vorprüfung durch den Bund liegt vor. Der Regierungsrat hat eine neue Massnahme sowie Anpassungen an 16 bestehenden Massnahmen beschlossen. Ein grosses Gewicht legt der Regierungsrat auf den Klimaschutz und die Energieversorgung.

Der Regierungsrat definiert den Auftrag und das Vorgehen, um Gebiete für die Nutzung der Solarenergie auszuweisen. Damit sollen die planerischen Voraussetzungen für den Bau von grossen Solaranlagen geschaffen werden. Ein Grossteil der Mitwirkenden unterstützt dieses Vorgehen, weist aber auch auf die Anliegen des Umwelt- und Landschaftsschutzes hin. Mit dem Richtplan soll neu der Standort für die Solaranlage «BelpmoosSolar» verankert werden. In Zusammenarbeit mit dem Bund und den Projektträgern wurde die benötigte Fläche aufgrund verschiedener Rückmeldungen verkleinert. Damit wird es möglich, dass die Solaranlage und die ökologisch wertvollen Trockenwiese und -weide nebeneinander existieren können.

Auf Basis von bereits genehmigten regionalen Planungen setzt der Regierungsrat fünf Windenergiegebiete neu im Richtplan fest. Auch empfiehlt er, dass die Gemeinden die Klimaneutralität berücksichtigen, wenn sie ihre Energieversorgung auf die Ortsplanung abstimmen. Dafür wird den Gemeinden fachliche Unterstützung zugesichert. Diese Stossrichtung erhielt breite Unterstützung.

Im Bereich des öffentlichen Verkehrs, der Kantonsstrassen und Velorouten werden wichtige Projekte wie die Planung rund um den Bahnhof Biel, der Busbahnhof Lyss und der Knoten für den öffentlichen Verkehr in Niederwangen weiterentwickelt und im Richtplan verankert.

Mit kleineren Anpassungen erwirkt der Regierungsrat bei den Strategischen Arbeitszonen mehr Flexibilität, z.B. bezüglich Grösse und Anzahl anzusiedelnder Betriebe. Dies verbessert die Chancen für die Realisierung von Projekten und die Ansiedlung von Unternehmen im Kanton Bern.

Die Revision des regionalen Richtplans Abbau, Deponie und Transport (ADT) der Region Oberaargau führt zur Aufnahme mehrerer Abbau- und Deponiestandorte im kantonalen Richtplan.

Der angepasste Richtplan ist für sämtliche Behörden des Kantons Bern ab sofort verbindlich. Der Regierungsrat unterbreitet diesen nun dem Bund zur Genehmigung, um die Abstimmung mit den Interessen des Bundes zu gewährleisten.

(text:pd/bild:unsplash)