
Mehr Platz für Schweizer Fahrende in Herzogenbuchsee
Die Gemeinde Herzogenbuchsee und der Kanton Bern haben gemeinsam den neuen Durchgangsplatz Waldäcker für Schweizer Jenische und Sinti mit fahrender Lebensweise realisiert. Er bietet Platz für 15 mobile Wohneinheiten. Am 9. Mai 2025 hat die Gemeinde Herzogenbuchsee den Platz feierlich eröffnet und in Betrieb genommen.
Schweizweit besteht ein Mangel an Haltemöglichkeiten für Schweizer Jenische und Sinti mit fahrender Lebensweise. Damit diese anerkannten nationalen Minderheiten ihrer fahrenden Lebensweise nachgehen können, sieht der Kanton Bern die Realisierung von neuen Halteplätzen vor. Die Planung erfolgt jeweils in enger Zusammenarbeit mit den Standortgemeinden mit Kantonalen Überbauungsordnungen und kantonalen Baubewilligungen.
Der Durchgangsplatz Waldäcker weist eine Kapazität von bis zu 15 mobilen Wohneinheiten auf und verfügt über eine zweckmässige Infrastruktur. Dazu gehören die Strom- und Wasserversorgung, ein Sanitärgebäude und Abwasserentsorgung. Die Gemeinde Herzogenbuchsee stellt den Betrieb jeweils während der Reisesaison von Frühling bis Herbst sicher. Platzwarte sind vor Ort. Die Kosten für den Betrieb und den Unterhalt des Durchgangsplatzes werden durch Benutzungsgebühren gedeckt. Allfällige Betriebsdefizite trägt bis zu 80 Prozent der Kanton. Vertraglich ist eine Betriebsdauer von mindestens 15 Jahren vereinbart.
Der Kanton Bern hat den Durchgangsplatz in engem Austausch mit der Gemeinde Herzogenbuchsee und mit Vertretungen von fahrenden Jenischen sowie der Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende geplant. Die Gemeinde Herzogenbuchsee hat den Platz gebaut und der Kanton Bern trägt die entsprechenden Baukosten.
Die Gemeinde Erlach hat im Januar 2024 einen Winterstandplatz für Schweizer Fahrende in Betrieb genommen. Für einen ganzjährigen Halteplatz in Muri b. Bern laufen aktuell die Planungsarbeiten.
(text:pd/bild:unsplash)