Mehr Mediterrane Nächte in Thun – Gemeinderat dagegen
Die Stadt Thun war mit der Einführung der sogenannten „Mediterranen Nächten“ im Jahr 2016 eine Pionierin in der Schweiz: An sieben Wochenenden im Sommer dürfen Aussensitzplätze bis 01:30 Uhr bedient werden. Eine überperteiliche Motion, unterstützt von Stadtratsmitgliedern aus SP, SVP, Grünliberalen, der Mitte und der FDP, fordert nun vom Gemeinderat, zu prüfen, ob die Mediterranen Nächte auf 14 Wochenenden und/oder bis 02:00 Uhr ausgedengt werden können. Die Mediterranen Nächte seien ein Erfolgsmodell, so die Argumentation.
Der Gemeinderat hält gar nichts von dieser Ausweitung. Er will das Anliegen nicht einmal prüfen und empfiehlt das Postulat zur Ablehnung. Das Gleichgewicht zwischen Nachtleben und Nachtruhe befinde sich auf einem schmalen Grat, argumentiert die Stadtregierung unter anderem. Mit-Postulantin Alice Kropf (SP) sieht das anders. Mit der längeren sitzenden Bewirtung entstehe weniger Lärm, als wenn Gruppen von Menschen auf der Suche nach weiteren Ausgangsmöglichkeiten durch die Stadt ziehen, ist sie überzeugt. Sie zeigt sich mit der Antwort des Gemeinderates nicht zufrieden und will sich jetzt mit ihren Mit-Postulant:innen über das weitere Vorgehen beraten.
Das letzte Wort wird am 27. Oktober der Thuner Stadtrat haben. Angesichts der überparteilichen Unterstützung, dürfte das Anliegen gute Chancen haben, angenommen zu werden.
(text:csc/bild:beo)