
Mehr Ketamin, viel Kokain und gesterecktes Heroin im Berner Drug Check
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(03:00)
Der Auswertungsbericht 2024 von CONTACT Nightlife zeigt: Heroinproben im Kanton Bern sind stark gestreckt und enthalten im Durchschnitt sehr wenig Wirkstoff. Zwar wurden bislang keine hochpotenten synthetischen Opioide nachgewiesen – doch der tiefe Heroingehalt erhöht das Risiko, dass solche gefährlichen Substanzen künftig beigemischt werden. Am häufigsten wird weiterhin Kokain getestet, während die Zahl der Ketaminproben seit Jahren kontinuierlich ansteigt.
Im Jahr 2024 wurden in den stationären Drug-Checking-Angeboten sowie in den Anlaufstellen von CONTACT insgesamt 107 Heroinproben analysiert – eine im schweizweiten Vergleich aussergewöhnlich hohe Zahl. Der durchschnittliche Wirkstoffgehalt lag dabei bei lediglich 21.2 Prozent. Besonders häufig wurden die Streckmittel Paracetamol, Koffein und Morphin nachgewiesen. Es besteht die Gefahr, dass in Zukunft, wie in anderen europäischen Ländern hochpotente synthetische Opioide wie Fentanyl oder Nitazene beigemischt werden könnten – Substanzen, die schon in kleinsten Mengen lebensgefährlich wirken. Diese gefährlichen Streckmittel können nur mittels Drug Checking zuverlässig erkannt werden.
Grundsätzlich Hilfe bei Drogen- oder anderen Suchtproblematiken leistet die Berner Gesundheit in Interlaken, Frutigen, Meiringen und Zweisimmen.
(text:pd&ogr/bild:unsplash)