9 MĂ€rz 2021

Mehr BergunfÀlle 2020 trotz Coronapandemie

3471 Personen sind im vergangenen Jahr in den Schweizer Alpen in eine Notlage geraten und mussten gerettet werden. Das sind so viele wie nie zuvor. 112 Menschen verunfallten beim Bergwandern tödlich, wie der Schweizer Alpen-Club SAC am Mittwoch mitteilte.

Das Bergnot- und Unfallgeschehen wurde auch von der Corona-Situation beeinflusst. WĂ€hrend des Lockdowns ab Mitte MĂ€rz riefen die Behörden und die AlpinverbĂ€nde zum Verzicht auf bergsportliche AktivitĂ€ten auf. Deshalb waren trotz ausgezeichneter meteorologischer Bedingungen vor allem auf Skitouren deutlich weniger Personen unterwegs. Die Folge war ein markanter RĂŒckgang von Bergnot und UnfĂ€llen.

Mit den Lockerungen ab Mitte Mai stiegen dagegen die AktivitÀten und damit auch die Notfall- und Unfallzahlen stark an. Von den 3471 BerggÀngerinnen und BerggÀnger, die in eine Notlage gerieten oder verunfallten (Vorjahr 2909), konnten 1172 gesund oder mit leichten Verletzungen gerettet werden.

Insgesamt verloren 180 Menschen ihr Leben in den Bergen, 47 von ihnen infolge einer Erkrankung, meist wegen eines Herz-Kreislaufproblems. 21 weitere Personen starben bei Sportarten wie Delta- und Gleitschirmfliegen, beim Base-Jumping und bei der Benutzung von Mountainbikes.

Beim Bergsport im engeren Sinn, bei dem kein TransportgerĂ€t verwendet wird, verunfallten 112 BerggĂ€ngerinnen und BerggĂ€nger tödlich (Vorjahr 120). Auffallend ist der deutlich tiefere Anteil auslĂ€ndischer Opfer im Vergleich zu den Vorjahren. WĂ€hrend dieser Anteil meistens markant ĂŒber 40 Prozent lag, betrug er im letzten Jahr mit 30 tödlich verunfallten Personen 27 Prozent. Die Ursache ist laut SAC grösstenteils auf die ReisebeschrĂ€nkungen zurĂŒckzufĂŒhren.

Beim Bergwandern gerieten insgesamt 1627 Personen (Vorjahr 1189) in eine Notlage. Vor allem im FrĂŒhling und FrĂŒhsommer sowie im Herbst zeigte sich gemĂ€ss SAC, dass auch einfache Bergwanderwege gefĂ€hrlich werden, wenn schattige Wegabschnitte schneebedeckt oder vereist sind. 2020 gab es auf solchen Wegabschnitten besonders viele UnfĂ€lle, davon sechs tödliche.

(text:sda/bild:a.burgener,unsplash)