2 September 2023

Massive Engerlingsschäden im Berner Oberland

Die Engerlinge des Mai- und Junikäfers haben im östlichen Berner Oberland erhebliche Schäden verursacht. Davon sind rund 65 Bauernfamilien betroffen. Im 2019 wurde erstmals ein starker Maikäferflug festgestellt. Probegrabungen im Herbst 2019 bestätigten, dass die Schadschwelle massiv überschritten war und im Frühling 2020 wurden erste Flächen behandelt. Im 2023 musste nochmals eine grössere Fläche von 305 ha behandelt werden. Der Berner Bauern Verband hat sich für die Unterstützung der Bauernfamilien eingesetzt und entsprechende Anträge zuhanden des Kantons Bern verfasst. Dieser hat dann, ausserordentlich, die Kosten für das Pilzsaatgut übernommen.

Für die Bekämpfung von Engerlingen des Mai- und Junikäfers sind nur Pilze zugelassen. Diese werden mithilfe von geimpftem Saatgut in den Boden gebracht, wo sie sich dann auf Engerlinge übertragen und diese töten. Die Herstellung dieses Saatgutes ist anspruchsvoll, das Saatgut und auch das Ausbringen auf den Feldern sind teuer. So ergeben sich Kosten von ungefähr 1‘000 Franken pro Hektare. Der Pilz benötigt 5-8 Monate bis er wirkt, deshalb gab es trotz Behandlung im laufenden Jahr Schäden.

Die im 2023 behandelten Flächen wiesen im Sommer 2023 vor allem ab dem zweiten Schnitt massive Schäden auf. Auf ca. 260 ha Fläche ist mit einem Futterausfall von 20-30%, auf weiteren 44 ha ist mit einem Ausfall von rund 60% zu rechnen.
Die Arbeitsgruppe Engerlingsbekämpfung hat vor Ort die Organisation und Koordination der Bekämpfung übernommen. Die Vorarbeiten und Bekämpfung wurden von Agroscope fachlich eng begleitet und vom INFORAMA Hondrich unterstützt. Momentan wird die Futterhilfe vor Ort aufgebaut.

(text:pd/bild:pixabay-symbolbild)