15 Dezember 2023

Mann nach Tötung einer Sex-Partnerin in Thun vor Gericht

Ein heute 39-jähriger Mann steht ab Freitag in Thun wegen Mordes vor Gericht. Der Angeklagte soll Mitte Januar 2021 eine Sex-Partnerin grausam getötet und anschliessend die Leiche mit einem Baustellensockel beschwert im Thunersee versenkt haben.

Der Angeklagte und die Frau hatten in der Vergangenheit gelegentlich unverbindliche sexuelle Kontakte. Gegen Ende 2020 fasste der Angeklagte den Entschluss, in Sachen Beziehungen und Sexualität aktiver zu werden. Sozusagen um sich „aufzuwärmen“ suchte er den Kontakt mit der rund fünf Jahre jüngeren ehemaligen Sexpartnerin.

Nachdem es ihm gelungen war, an ihrem Wohnort im Baselbiet mit der Frau in Kontakt zu kommen, lotste er sie an einen abgelegenen Ort im Bruderholz in der Nähe von Münchenstein. Laut Anklageschrift kam es bereits dort zu Diskussionen darüber, zu welchen sexuellen Handlungen die Frau bereit war. Der Angeklagte versuchte offenbar hartnäckig, die Frau von seinen Wünschen zu überzeugen.

Zu einem unbekannten Zeitpunkt in dieser Nacht schlug der Angeklagte mit einem eckigen, kantigen Gegenstand auf den Kopf der Frau ein und verletzte sie auch an Rippen und Rücken. Anschliessend fesselte er die Frau an Händen und Füssen. Sie wehrte sich dagegen.

Rund 20 bis 30 Minuten später legte der Angeklagte der Frau einen Kabelbinder um den Hals und zog diesen zu, so dass das Opfer erstickte. Der Mann band die Leiche an einen Baustellensockel und fuhr mit der Leiche an einen Ort am Thunersee, den er zuvor im Internet ausfindig gemacht hatte. Dort warf er die Tote in den See.

Am 17. Januar wurde die zunächst unbekannte Tote gefunden. Zehn Tage später nahm die Polizei den dringend tatverdächtigen Angeklagten fest. Er befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug.

Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann Mord, Störung des Totenfriedens, Pornographie und Gewaltdarstellungen zur Last. Unter anderem soll der Mann sich im Darknet Videoaufnahmen heruntergeladen haben, die die Erhängung einer jungen Frau zeigten. Der Prozess vor dem erstinstanzlichen Regionalgericht in Thun ist auf mehrere Tage angesetzt. Das Urteil wird am 22. Dezember verkündet.

(text:sda/bild:unsplash-symbolbild)