2 Mai 2024

Mahlzeiten aus Zürich statt Thun: TRANSfair reicht Beschwerde ein

Seit dem Jahr 2020 werden die Mahlzeiten für die Thuner Tagessschulen von einem Zürcher Unternehmen geliefert. Seit Anfang April ist klar: Auch weiterhin werden die Mahlzeiten aus Zürich nach Thun gekarrt. Der Entscheid fiel in einem Punktesystem – und äusserst knapp. Gegen diesen Entscheid hat das Thuner Sozialunternehmen TRANSfair jetzt Beschwerde eingereicht. Der Entscheid zugunsten eines ausserkantonalen Unternehmens werfe Fragen auf, heisst es seitens TRANSfair, besonders hinsichtlich der Nachhaltigkeit, Logistik und regionalen Wertschöpfung. Es sei zudem wichtig, über die Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Integrationsplätzen in der Region nachzudenken, als auch das soziale Engagement für Menschen mit einer Beeinträchtigung im Blick zu behalten. TRANSfair habe alle geforderten Kriterien erfüllt, sagt Benjamin Ritz, Geschäftsführer von TRANSfair gegenüber Radio BeO. Er würde sich von der Stadt wünschen, dass diese auch die lokale Wertschöpfung stärker berücksichtige.

Bei der Stadt Thun sieht man sich die Hände gebunden. Grundsätzlich sei die Stadt Thun bestrebt, mit lokalen Unternehmen zusammezuarbeiten, sagt die zuständige Gemeinderätin Katharina Ali Oesch, man verstehe von daher auch die Enttäuschung der unterlegenen Anbieterin TRANSfair. Auch die Stadt hätte ein lokales Sozialunternehmen vorgezogen, aber die Stadt unterstehe dem öffentlichen Beschaffungsrecht. Der Auftrag habe öffentlich augeschrieben werden müssen und es sei in diesem Rahmen auch explizit ausgeschlossen, dass lokale Unternehmen bevorzugt werden dürfen – es gelte das Gebot der Gleichbehandlung.

Nun steht diese Beschwerde im Raum. Sowohl die Stadt, wie auch TRANSfair, betonen gegenüber Radio BeO, dass sie den Entscheid zur Beschwerde akzeptieren werden.

(text:csc,pd/bild:unsplash)