Luzerner Ständerat Damian Müller will nicht FDP-Präsident werden
Der Luzerner Ständerat Damian Müller will nicht FDP-Präsident werden. Das gab der 40-Jährige am Freitagabend bekannt. Eine parteiinterne Findungskommission kümmert sich um die Nachfolge von Thierry Burkart und nimmt noch bis zum 20. August Kandidaturen entgegen.
Müller vertritt den Kanton Luzern seit 2015 im Ständerat. Für die Burkart-Nachfolge galt er lange als Top-Favorit. Der Aargauer Ständerat Thierry Burkart tritt nach vier Jahren per Oktober von seinem Amt zurück.
Über Müllers Verzicht berichtete zuerst CH Media. Er wolle kein Vollzeitpolitiker sein, sondern immer auch ein Bein in der Arbeitswelt behalten, sagte der PR-Fachmann mit kaufmännischer Erstausbildung dort.
Sein Verzicht sei kein einfacher Entscheid gewesen, sagte Müller in der „Tagesschau“-Hauptausgabe des Schweizer Fernsehens SRF vom Freitagabend. Doch wenn er Parteipräsident würde, müsste er „hundert Prozent da hineinstecken“. Und weiter: „Mit meinem Ständeratsmandat und meiner beruflichen Entwicklung hätte das alles keinen Platz gehabt. Da muss man ehrlich mit sich selber sein.“
Allerdings habe er auch „mit dem Ehrgeiz gekämpft“, wird Müller von „Zentralplus“ zitiert. Er wolle sich weiterhin für den Freisinn engagieren, jedoch ohne die Parteiführung zu übernehmen.
Interesse bekundet an der FDP-Parteiführung hat bislang Benjamin Mühlemann. Der Glarner sitzt seit eineinhalb Jahren im Ständerat. Der 46-Jährige hat sich seither einen Namen gemacht in der kleinen Kammer.
Es sei ein interessantes Amt, sagte Mühlemann auf Anfrage von Radio SRF. Ob er kandidieren wird, sagte er nicht direkt. Bei einem früheren Gespräch mit SRF hatte Mühlemann gesagt, eine Kandidatur hänge davon ab, wie ihn sein Umfeld unterstützen würde und ob es zeitlich vereinbar wäre mit anderen Aufgaben, die er habe.
Als Favoritin, besonders jetzt, da Damian Müller nicht mehr zur Verfügung steht, gilt die St. Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher. Sie will sich die Zeit nehmen, „zu prüfen, ob ich mich dafür bewerben will“, wurde sie von Tamedia zitiert. Das Parteipräsidium sei ein ausgesprochen verantwortungsvolles und zeitintensives Amt, sagte sie.
Im „Sonntalk“ der CH-Media-Sender klang sie schon zuversichtlicher: „Ich überlege es mir ernsthaft. Mein Herz schlägt für diese Partei, ich brenne für sie“, sagte die 58-jährige Nationalrätin und frühere Präsidentin der FDP Frauen.
Weniger klar hat sich Bundeshaus-Fraktionspräsident Damien Cottier geäussert. Der Neuenburger sitzt seit 2019 im Nationalrat. Zum Westschweizer Sender RTS sagte der 50-Jährige, er schliesse nichts aus und werde über eine mögliche Kandidatur nachdenken.
Erst am Dienstag hatte der ebenfalls als einer der Favoriten gehandelte Zürcher Nationalrat und Vizepräsident der Partei seinen Verzicht bekannt gegeben. Der 31-Jährige erklärte, er sei soeben Vater geworden und habe eine Firma aufgebaut. Für das Parteipräsidium sei es zu früh. Silberschmidt sitzt seit 2019 im Nationalrat. Zuvor war er Präsident der Jungfreisinnigen.
(text:sda/bild:keystone)