
Linker Lee Jae Myung wird neuer Präsident Südkoreas
Der linke Politiker Lee Jae Myung hat die Präsidentenwahl in Südkorea gewonnen. Nach Auszählung fast aller Stimmen liegt der Oppositionspolitiker laut der amtlichen Nachrichtenagentur Yonhap klar vor dem konservativen Kandidaten Kim Moon Soo. Der 73-jährige Kim hatte seine Wahlniederlage laut Yonhap bereits eingestanden.
Lee lag Yonhap zufolge zunächst mit 48,4 Prozent der Stimmen vor Kim, der 42,8 Prozent erhalten hatte. Zu dem Zeitpunkt waren rund 88 Prozent der Stimmen ausgezählt. Das abschliessende Ergebnis wird in den Morgenstunden (Ortszeit) erwartet. Die Wahlbeteiligung lag mit 79,4 Prozent überaus hoch.
Die Südkoreaner haben damit für einen politischen Richtungswechsel gestimmt. Lee kommt aus dem linken Oppositionslager und ist ein Kontrahent des konservativen Ex-Präsidenten Yoon Suk Yeol, der das ostasiatische Land Ende 2024 in eine mehrmonatige Staatskrise stürzte.
Yoon hatte im Dezember überraschend das wenig später vom Parlament wieder aufgehobene Kriegsrecht verhängt. Anfang im April wurde er des Amtes enthoben, derzeit muss sich wegen Hochverrats vor Gericht verantworten. Mit der vorgezogenen Neuwahl des Präsidenten, der als Regierungschef und oberster Befehlshaber über grosse Machtbefugnisse verfügt, soll die Staatskrise der letzten Monate endgültig besiegelt sein.
(text:sda/bild:keystone)