Landschaftsschutz Schweiz gegen Verbindung Melchsee-Frutt Hasliberg
Die Titlis-Bergbahnen, die Sportbahnen Melchsee-Frutt und die Bergbahnen Meiringen-Hasliberg entwickeln die gemeinsame Erlebnisregion weiter. In einem ersten Schritt soll die Verbindung zwischen Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg weiter geprüft werden. Im November 2021 präsentierten die Kantone Obwalden, Nidwalden und Bern zusammen mit den Bergbahnen die Machbarkeitsstudie für eine gemeinsame Weiterentwicklung der drei Tourismusregionen zu einer gemeinsamen Erlebnisregion. Sie beinhaltete Abklärungen im Bereich der Ökologie, der Wirtschaftlichkeit sowie der Verkehrssituation und zeigte, dass eine Verbindung der drei Gebiete realisierbar ist und grosses Potenzial für alle beteiligten Regionen hat.
Nach einer vertieften Analyse durch die involvierten Bahnunternehmen soll nun die Verbindung zwischen Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg detaillierter geprüft werden, dies mit einem Ergebnis in den nächsten zwei bis fünf Jahren, sagt Hasliberg VR-Präsident Hanspeter Wenger zu Radio BeO. Konkreter könne man noch nicht werden und die Kosten und Hürden im Bereich der Ökologie seien hoch. Die kommende Projektphase für die Erlebnisregion beinhaltet die Erarbeitung und Prüfung verschiedener Verbindungsvarianten und die Erarbeitung der beidseitigen Anschlusslösungen. Damit soll ein optimaler Personenfluss zwischen den beiden Gebieten in der Winter- und Sommersaison sichergestellt werden.
Weil die möglichen Verbindungsvarianten der Skigebiete allesamt nicht landschaftsverträglich sind, ist die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz gegen eine solche Verbindung. Um die Gebiete Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg zu verbinden, wäre der Bau einer neuen Bahn notwendig. Dieser Bau wäre aber ein zu grosser Eingriff in die Natur, sagt Landschaftsschutz Stiftungsleiter Raimund Rodewald gegenüber Radio BeO. Aus diesem Grund steht er dem Projekt eher kritisch entgegen. Eine unterirdische Verbindung der beiden Skigebiete könnte er sich aber vorstellen. Im Zusammenhang mit dem Projekt müsste man sich auch noch die Frage stellen, ob der Skitourismus, den man sich vor 10 oder 20 Jahren vorgestellt hat, heute noch zeitgemäss sei. Mit den ganzen Klimaverschärfungen müsste man heute in anderen Dimensionen denken, sagt Raimund Rodewald abschliessend.
(text:pd,ol/bild:beo)