Lärmdisplays sollen Auto-Protzerei eindämmen
Lärmdisplays sollen für Ruhe auf Schweizer Strassen sorgen. Dazu will der Bundesrat am Strassenrand Bildschirme aufstellen, die mit Geräuschmessgeräten ausgestattet sind. Autoposer und andere laute Verkehrsteilnehmende erhalten so Rückmeldung auf ihre Geräuschemissionen. Diese Massnahme empfiehlt ein Bericht des Verkehrsdepartements, der Instrumente gegen übermässigen Fahrzeuglärm prüfte. Der Bundesrat gab diesen Bericht im Oktober 2024 in Auftrag.
Anders als Geschwindigkeitsmessungen sind Geräuschmessungen in der Praxis deutlich anspruchsvoller, wie die Landesregierung am Freitag mitteilte. Es sei beispielsweise nicht sinnvoll, bei Regen oder nasser Fahrbahn Geräuschmessungen durchzuführen. Eine weitere Herausforderung bestehe darin, dass Umgebungsgeräusche die Messung beeinflussen könnten. Heutige Instrumente seien nicht in der Lage, zwischen unterschiedlichen Geräuschquellen zu unterscheiden. Hinzu kämen rechtliche Hindernisse, hiess es weiter. Die aktuelle Gesetzgebung sehe kein Gerät im Fahrzeug vor, das es den Autofahrenden erlauben würde, die Überschreitung eines definierten Geräuschgrenzwerts eindeutig festzustellen. Ein solcher Grenzwert müsste zuvor gesetzlich festgelegt werden.
Es sei daher nicht möglich, die gleiche Kontrolllogik wie bei der Geschwindigkeit anzuwenden. Gemäss dem Bericht ist eine Verurteilung, beispielsweise in Form von Bussen, kaum erreichbar. Die Überschreitung des Grenzwerts sei juristisch niemandem vorzuwerfen. Auch verbotenes Verhalten unterhalb des Grenzwertes könne nicht sanktioniert werden. Ein Beispiel dafür ist unnötiges Herumfahren. Der Bericht prüfte auch andere Varianten wie sofortige Polizeikontrollen beim Überschreiten eines Auslösewertes oder das Auswerten von Aufnahmen und Bestrafung bei verbotenem Verhalten wie Auspuffknallen. Diese Varianten wiesen ein ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis auf, weil jeder einzelne Fall intensiv geprüft werden müsste. Das eigentliche Ziel, den Aufwand für die Polizei zu verringern sowie den personellen und finanziellen Aufwand klein zu halten, wäre damit verfehlt.
(text:sda/bild:unsplash)