11 April 2024

Kritik an Seilbahn-Idee zwischen Lenk und Wallis

Eine Machbarkeitsstudie soll die Möglichkeit einer Seilbahnverbindung zwischen Adelboden-Lenk nach Crans Montana VS via Plaine Morte prüfen. Radio BeO hat berichtet. Die Kritik liess nicht lange auf sich warten. Kritik gibt es etwa von der Stiftung Landschaftsschutz. Ein solches Projekt sei völlig aus der Zeit gefallen, erklärt Geschäftsführer Raimund Rodewald gegenüber Radio BeO. Die Hochalpinen Landschaften würden ohnehin schon immer stärker unter Druck geraten und ein solches rein touristisches Projekt habe mit Nachhaltigkeit und Zukunftsdenken rein gar nichts zu tun, im Gegenteil: Das sei Denken aus den 1960er Jahren. Man baue bewusst Tunnel um eben die Landschaft vor oberirdischen Infrastrukturanlagen zu schützen. Zudem fände es die Stiftung Landschaftsschutz „reichlich gewagt zu argumentieren, man wolle mit einer Panoramabahn den Menschen die Schönheit der Natur zeigen, es handelt sich beim Plaine-morte Gletscher um einen sterbenden Gletscher“, wie es in einer Mitteilung heisst.

Trotz der Herausforderungen durch den Klimawandel für die Tourismusregion Adelboden-Lenk funktioniere diese gut, so Rodewald weiter. Es gäbe kein wirtschaftliches Bedürfnis zwei funktionierende Skigebiete miteinander zu verbinden. Deshalb lehne die Stiftung eine solche Verbindung ab und erachte dies auch als nicht bewilligungsfähig.

Die Tendenz immer mehr touristische Infrastruktur in die bisher noch unberührten hochalpinen Landschaften zu bauen, sei auch den Grossprojekten in Grindelwald (V-Bahn) und Zermatt geschuldet. Diese würden den Konkurrenzdruck in anderen Gebieten noch zunehmend verstärken. Das Hochgebirge sehe sich ohnehin schon zunehmend verschiedenen Interessen ausgesetzt, etwa eben dem Tourismus aber auch dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Dabei sei diese Landschaft bereits jetzt stark durch den Klimawandel bedroht. Der Gletscher auf der Plaine Morte ist dafür ja auch ein trauriges Mahnmal.

(text:csc/bild:unsplash)