31 Juli 2023

Tote nach Beschuss in Ukraine

Russland griff am Montag erneut südukrainische Städte an, tötete dabei Behörden zufolge mindestens sieben Zivilisten und verletzte Dutzende weitere. In der Stadt Krywyj Rih schlugen zwei russische Raketen in ein Wohnhaus und ein Universitätsgebäude ein. Der Militärchef der Stadt, Olexander Wilkul, sprach von mindestens fünf Toten – darunter eine Mutter und ihre zehnjährige Tochter – und mehr als 60 Verletzten.

Die ukrainischen Streitkräfte befreiten bei ihrer Gegenoffensive nach Angaben aus Kyjiw in der vergangenen Woche knapp 15 Quadratkilometer von der russischen Besatzung. Mit 12,6 Quadratkilometern entfiel der Hauptanteil auf Abschnitte an der Front in der Südukraine, wie Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Telegram schrieb.

Damit wurden seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive vor etwa acht Wochen insgesamt etwas mehr als 240 Quadratkilometer zurückerobert. Russland kontrolliert einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim weiterhin mehr als 100 000 Quadratkilometer ukrainischen Staatsgebiets.

Die Ukraine will nach Angaben des Leiters des Präsidialamtes in Kyjiw, Andrij Jermak, in dieser Woche mit den USA Gespräche über Sicherheitsgarantien beginnen – vor einem später geplanten Nato-Beitritt. Es gehe um konkrete und langfristige Verpflichtungen der USA, um der Ukraine jetzt zu einem Sieg gegen Russland zu verhelfen und danach künftige Aggressionen Moskaus zu verhindern, hatte Jermak am Sonntagabend erklärt.

Die Ukraine arbeite zudem an bilateralen Vereinbarungen auch mit ihren jeweiligen anderen Verbündeten, hiess es. Jermak hatte ausserdem ein Treffen mit Sicherheitsberatern der Verbündeten der Ukraine in Saudi-Arabien in dieser Woche angekündigt.

Im Zusammenhang mit den von Kyjiw geplanten Sicherheitsgarantien mit dem Westen sagte Kremlsprecher Dmitiri Peskow nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen, solche bilateralen Garantien widersprächen dem internationalen Prinzip der „Unteilbarkeit“ der Sicherheit. Damit meint Peskow, dass die Sicherheit der Ukraine nicht zulasten der russischen Bedürfnisse gehen dürfe. Die Atommacht behauptet immer wieder, sie sehe sich durch das Streben der Ukraine in die Nato in ihrer Sicherheit bedroht. Unter anderem damit hatte Kremlchef Wladimir Putin auch seinen vor mehr als 17 Monaten begonnenen Angriffskrieg begründet. Dagegen betont die Nato, dass von ihr keine Gefahr für Russland ausgehe.

(text:sda/bild:Uncredited/Ukrainian Interior Ministry Press Office/AP/dpa)