3 August 2023

Kraft- und glücklos ins Aus

Der FC Basel scheitert im diesjährigen Europacup bei erster Gelegenheit. Ein 2:1-Sieg in Kasachstan reicht nach dem verpatzten Hinspiel nicht.

Am Ende waren die Widerwärtigkeiten für den FCB gegen einen Gegner, der dem Halbfinalisten der letzten Saison normalerweise niemals das Wasser reichen könnte, zu gross. Eine äusserst mühselige Anreise in die Stadt Kostanai im Norden Kasachstans, die fast näher an Peking als an Basel liegt. Die Absenzen von Stürmer Thierno Barry, Verteidiger Riccardo Calafiori (beide gesperrt), Aggressivleader Taulant Xhaka (krank) oder Stammgoalie Marwin Hitz (verletzt). Vor allem aber das 1:3-Handicap nach der indiskutablen Leistung vor einer Woche im St. Jakob-Park.

Das waren der Hindernisse zu viele für eine Mannschaft, die sowieso noch unfertig und auf der Suche nach seiner Identität ist. Bis kurz vor der Pause war der Fünfte der letzten Super-League-Saison auf Kurs zum Zweitore-Sieg, der die Basler in die Verlängerung gebracht hätte. Am Ende gingen aber – nicht ganz überraschend – die Kräfte aus.

Anton Kade in der 26. und Jean-Kévin Augustin mit einem Foulpenalty nach etwas mehr als einer halben Stunde hatten die Basler 2:0 in Führung gebracht, und sie schienen gegen einen bescheidenen Gegner alles im Griff zu haben. Drei Minuten vor der Pause brachte ein äusserst hart gepfiffener Handspenalty die Wende.

Eine Abwehr von Goalie Mirko Salvi war aus kurzer Distanz an die Hand von Finn van Breemen geprallt. Der Entscheid war umstritten und brachte dem protestierenden Captain Fabian Frei in dessen 500. Spiel für den FCB noch eine Gelbe Karte ein, einen VAR gibt es in dieser Phase des Europacups aber keinen. Der Ivorer Serges Déblé traf sicher zum 1:2 und brach den Basler Elan.

In der zweiten Hälfte stand der Dritte der kasachischen Premier League dem Ausgleich näher als Basel dem 3:1, das die Verlängerung bedeutet hätte. In der 57. Minute traf erneut Déblé die Latte, in der 72. rettete Salvi nach einem Kopfball auf der Linie. Die Kraft reichte nicht einmal mehr zu einem verzweifelten letzten Ansturm. Wegen eines Defekts am Flugzeug waren die Basler statt am Mittwoch erst um Viertel vor 8 am Morgen des Spieltages angekommen.

Den Grund für das Ausscheiden in der zweiten Qualifikationsrunde müssen die Spieler von Coach Timo Schultz aber beim verpatzten Hinspiel suchen. Nun können sie sich für einmal ungewohnt früh auf die Super League konzentrieren.

(text:sda/bild:keystone)