5 Januar 2022

Kobayashi bleibt auf Grand-Slam-Kurs

Ryoyu Kobayashi gewinnt in Bischofshofen auch das dritte Springen der Vierschanzentournee. Der Japaner erhält somit die Chance, sich den Gesamtsieg zum zweiten Mal nach 2019 per Grand Slam zu sichern.

Kobayashi schaffte im Finaldurchgang die Wende. Der 25-Jährige fing mit einem Flug auf 137,5 m und tollen Haltungsnoten noch Marius Lindvik ab. Der Norweger bleibt erster Verfolger im Gesamtklassement, aber in der Overall-Wertung führt der Japaner nun mit umgerechnet 10 m Vorsprung. Am Donnerstag beim abschliessenden Wettkampf steht somit die Frage im Vordergrund, ob Kobayashi als erster Springer in der 70-jährigen Geschichte der Tournee ein zweites Mal den Grand Slam schafft, also alle vier Springen gewinnt.

Das Schweizer Trio zeigte mässige Leistungen. Killian Peier landete nach Flügen auf 130 und 133 m im 26. Rang. In den zuvor elf Weltcupspringen dieser Saison wies der Waadtländer immer mindestens eine Top-16-Klassierung aus. Gregor Deschwanden (129,5/127,5) erhielt für den 29. Rang noch zwei Weltcupzähler. Simon Ammann unterlag im ersten Durchgang Markus Eisenbichler. 124 m reichten auch nicht für einen Lucky-Loser-Platz.

Der dritte Tournee-Wettkampf hatte am Dienstag wegen starken Windes nicht wie geplant in Innsbruck stattfinden können. Er wurde nun in Bischofshofen nachgeholt, wo am Dreikönigstag auch das Tournee-Finale steigt. Die Springer erleben in diesem Winter wegen der Verschiebung des Innsbruck-Springens keine Tournee auf vier verschiedenen Schanzen, dafür kann man von einer Vierwettertournee sprechen: Regen in Oberstdorf, Sonne in Garmisch-Partenkirchen, Wind in Innsbruck und nun Schnee.

Der Ersatz-Wettkampf bot tolle Flüge, aber auch bittere Momente: Der als Dritter in der Tournee-Wertung nach Bischofshofen gereiste Slowene Lovro Kos stürzte nach einem weiten Sprung im ersten Durchgang. Der Ski stockte im Nassschnee. Kos fiel auf Platz 7 zurück. Während Kobayashi souverän seinem nächsten Triumph entgegen springt, ist beim Polen Kamil Stoch der Faden gerissen. Der dreifache Champion und Titelverteidiger stieg wegen akuter Formschwäche vor dem dritten Wettkampf aus. In der Gesamtwertung liegt er sogar hinter dem Türken Fatih Arda Ipcioglu, der bei der Tournee die ersten Weltcup-Punkte für sein Land überhaupt holte.

(text:sda/bild:sda)