27 November 2023

Knapp 10’000 Fahrzeuge in der Stadt Bern fälschlicherweise geblitzt

In der Stadt Bern sind zwischen dem 12. September und dem 19. Oktober dieses Jahres 9’604 Fahrzeuge fälschlicherweise von neuen Radar-Systemen geblitzt worden. Das Problem entstand aufgrund eines Fehlers in der Programmierung der Software.

Betroffen waren vier Messsysteme in der Stadt Bern, wie die Berner Kantonspolizei am Montag mitteilte. Die betroffenen Personen würden in den kommenden Tagen brieflich informiert und die rund 6’000 bereits bezahlten Ordnungsbussen zurückerstattet.

Bei den falsch programmierten Geräten handle es sich um eine neue Generation von Messsystemen mit Schleifentechnologie. Diese habe ein Messgerätelieferant in den letzten Jahren mit einem niederländischen Gerätehersteller für die Schweiz entwickelt.

Die Geräte seien durch das Eidgenössische Institut für Metrologie (Metas) geprüft und zugelassen worden. Metas habe die Systeme geeicht und den Betrieb für sieben Standorte mit zwei verschiedenen Schleifenkonfigurationen in der Stadt Bern freigegeben. Dabei handelt es sich laut Communiqué um vier Anlagen mit 2,2 Meter Schleifenabstand und drei Anlagen mit 2,5 Meter Schleifenabstand.

Bei den Geräten mit einer Schleifenkonfiguration von 2,2 Meter habe die Berner Kantonspolizei in der Anfangsphase überdurchschnittlich viele Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Zudem seien vermehrt Rückmeldungen von Betroffenen eingetroffen, hiess es weiter.

Die Polizei habe daraufhin nach Abklärungen mit dem Gerätelieferanten eine Nachkontrolle beim Metas angefordert. Diese habe ergeben, dass die Geschwindigkeit an den vier Radar-Geräten mit einem Schleifenabstand mit 2,2 Meter zu hoch ausgewiesen wurde. Nun würden bei den involvierten Stellen „umfangreiche“ Abklärungen laufen, schrieb die Polizei.

Die vier Anlagen seien am 19. Oktober gestoppt worden, hiess es weiter. Schweizweit seien nur diese Anlagen im Einsatz gestanden. Die drei Geräte mit 2,5 Meter Schleifenabstand sind in der Stadt Bern im Einsatz und funktionieren einwandfrei, wie eine Sprecherin der Berner Kantonspolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte.

(text:sda/bild:keystone)