16 November 2022

Keine Windmessungen auf der Hardermatte

Basierend auf der Energiestrategie 2050 des Bundes und der eigenen Unternehmensstrategie, suchte die IBI nach weiteren Möglichkeiten zur Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen. In der näheren Bödeli–Umgebung bot sich die Hardermatte als geeigneter Standort für die Produktion von Windenergie an. Die IBI beabsichtigte, dort mittels einer Messeinrichtung während einem Jahr die genauen Windverhältnisse zu prüfen.
Zum Aufstellen eines Messmastens reichte die IBI im Februar 2022 ein Baugesuch bei der Gemeinde Unterseen ein, auf welches keine Einsprachen eingingen. Es folgten Rückfragen durch das Kantonale Amt für Gemeinde und Raumordnung (AGR), welches nebst weiteren Informationen einen Fachbericht des Amtes für Naturförderung (ANF) verlangte. Da die gesamte Hardermatte im Perimeter «Trockenstandort nationaler Bedeutung» liegt, wurde das Baugesuch im Bericht negativ beurteilt. Bei ihren vorgängigen Abklärungen stützte sich die IBI auf den ÖREB-Kataster Schweiz (öffentlich-rechtliche Eigentumsbeschränkungen), welcher die Hardermatte nur partiell als geschützt ausweist.
Zur Klärung trafen sich im Oktober alle am Baugesuch beteiligten Parteien zu einer gemeinsamen Begehung. Dabei wurde festgestellt, dass für die ÖREB unterschiedliche Plandaten existieren – der Grund dafür konnte vor Ort nicht abschliessend geklärt werden. Aufgrund der Tatsache, dass die gesamte Hardermatte als geschützter Trockenstandort ausgewiesen ist, und keine Ausnahmebewilligung für diesen Standort möglich ist, zog die IBI ihr Baugesuch zurück und schliesst das Projekt ab.

(text:pd/bild:unsplash)