7 November 2022

Keine Strassennamensänderung in Thun

Personenbezogene Strassennamen, welche nach Frauen benannt wurden, die einen besonderen Beitrag zum Allgemeinwohl leisteten, sind in Thun Rarität. Es gibt nur genau ein kleines, unscheinbares Seitensträsschen, den EmmaHorberWeg im Hohmad, mit dem das Wirken einer Frau gewürdigt wird. Im Jahr 2014 wurde zudem dem Platz vor dem Grabengut der Name «Gräfin Elisabeth von KyburgPlatz» verliehen. In den letzten Jahren wurden schweizweit in verschiedenen Städten Initiativen ergriffen, um die Sichtbarkeit von Frauen zu erhöhen, indem beispielsweise Plätze und Strassen entsprechend neu oder umbenannt werden. Dies erfolgte u.a. in Genf, Zürich, Basel, Bern und Mendrisio. Zudem wurden bereits Strassen und Plätze umbenannt, welche zuvor die Namen von Rassisten trugen. Die Umbenennung von Strassennamen ist also nichts Aussergewöhnliches.

Aus diesem Grund hat die Thuner SP-Stadträtin Alice Kropf zusammen mit den Fraktionen der SP, Grünen, GLP, EVP und EDU dem Gemeinderat den Auftrag gegeben zu prüfen, ob die General-Wille-Strasse neu Gertrud-Woker-Strasse heissen könnte. Der Gemeinderat hat dies geprüfft und kommt zum Schluss, dass eine solche Änderung nicht angebracht ist, weil die Wirkung relativ klein wäre. Der Gemeinderat ist aber gewillt, nach Möglichkeit bei künftigen Strassenbenennungen Frauen zu bevorzugen. Die Namensgebung im ESP Thun-Nord bietet in naher Zukunft Gelegenheit sich mit der Thematik aueinanderzusetzten und die möglichen Namensgebungen entsprechend zu definieren.

(text:pd/bild:unsplash-symbolbild)