7 Februar 2022

Kein neuer Fahrweg zur Alp Suls in Lauterbrunnen

Auf die Alp Suls darf kein neuer Fahrweg erstellt werden, weil das Projekt hohe Natur- und Landschaftswerte zerstören würde. Der Entscheid, dem Gesuch Bauabschlag zu erteilen, stützt die Argumentation der SL-FP und von Pro Natura Bern. Die Milchviehalp Suls in der Gemeinde Lauterbrunnen ist heute nur über einen Fussweg erreichbar. Um die Erschliessung der Alp zu verbessern, reichte die Bergschaft Suls als Eigentümerin der Alp ein Baugesuch für einen Alpweg ein. Vorgesehen war eine rund 3 km lange Erschliessungsstrasse von 3 m Breite ab der Mederalp. Pro Natura Bern und die SL-FP hatten Einsprache gegen das Baugesuch erhoben, weil durch die Strasse hohe Natur- und Landschaftswerte zerstört würden. Der vorgesehene Fahrweg führt grösstenteils durch einen Blockschutt-Fichtenwald, der ein wichtiger Lebensraum von Pflanzen und Tieren darstellt. So leben dort und oberhalb des Waldes seltene und störungsempfindliche Hühnerarten wie das Birkhuhn und Haselhuhn. Der Fahrweg tangiert weiter Grünlandflächen mit geschützten und gefährdeten Pflanzenarten und aufgrund des steilen Terrains wären massive Kunst- und Schutzbauten nötig, die einen starken Eingriff in die bisher intakte Natur- und Kulturlandschaft darstellen.
In seinem Entscheid hat der Regierungsstatthalter des Bezirks Interlaken-Oberhasli anerkannt, dass zwar ein hohes landwirtschaftliches Interesse besteht am Erhalt der Alp Suls. Aber die Interessen des Natur-, Landschafts- und Wildtierschutzes überwiegen. Deshalb hat er dem Projekt Bauabschlag erteilt und ist damit der Argumentation der SL-FP und von Pro Natura Bern gefolgt. Sollte die Bergschaft Suls an ihrem Vorhaben festhalten, die Erschliessung der Alp Suls zu verbessern, müssen nun natur- und landschaftsschonende Alternativen zum Fahrweg geprüft werden.

(text:pd/bild:unsplash)