
Lara Gut-Behrami verpasst Podest um sechs Hundertstel
Lara Gut-Behrami verpasst die zehnte Medaille in ihrem letzten WM-Rennen der Karriere knapp. Die Tessinerin wird im Riesenslalom in Saalbach Fünfte. –
Gut-Behrami fehlten sechs Hundertstel zu Bronze. Gold holte sich überlegen die Italienerin Federica Brignone vor der Neuseeländerin Alice Robinson und der Amerikanerin Paula Moltzan. Für die 34-jährige Mailänderin ist es nach Silber 2011 und 2023 der erste WM-Titel im Riesenslalom. Ihre zuvor einzige WM-Goldmedaille hatte sie 2023 in der Kombination gewonnen.
Eine Woche nach ihrem 2. Platz im Super-G triumphierte Brignone mit neun Zehnteln Vorsprung. Moltzans Rückstand belief sich bereits auf 2,62 Sekunden. Während viele Mitfavoritinnen grössere Schwierigkeiten mit der aufgeweichten, mit viel Salz bearbeiteten Piste bekundeten, war Brignone in beiden Läufen eine Klasse für sich. Im Final fuhr sie auch mit der Startnummer 30 die Bestzeit. Nach dem ersten Lauf lag die Führende im Gesamtweltcup bereits mehr als sechs Zehntel vor Robinson und mehr als eine Sekunde vor Moltzan.
Mit 34 Jahren kürte sich Brignone auch zur ältesten Riesenslalom-Weltmeisterin – ein Rekord, den sich auch die ein Jahr jüngere Gut-Behrami hätte holen können. Nach dem 2. Platz in Kronplatz im letzten Weltcup-Riesenslalom vor der WM konnte die Weltmeisterin von 2021 bei ihrem Steigerungslauf in dieser Saison aber keine Schippe drauflegen.
Die Silbermedaille in der Team-Kombination mit Wendy Holdener vom Dienstag bleibt damit Gut-Behramis letztes WM-Highlight der aktuell zweiterfolgreichsten Schweizer Skirennfahrerin hinter Vreni Schneider – sofern sie an ihren Plänen festhält. Unlängst hatte sie angekündigt, 2027 in Crans-Montana nicht mehr am Start zu stehen.
Obwohl ihr kein optimales Rennen glückte, trennte Gut-Behrami nur eine Winzigkeit von ihrer zehnten Medaille an Weltmeisterschaften. Mit dieser hätte sie Pirmin Zurbriggen übertroffen, mit dem sie vor zwei Tagen gleichgezogen ist. Insbesondere im ersten Lauf, in dem sie trotz beträchtlichem Rückstand die Viertschnellste war, leistete sich Gut-Behrami zu viele Rutscher. Im zweiten entschieden im Kampf um Bronze die Hundertstel gegen sie.
Den übrigen Schweizerinnen lief es ganz und gar nicht nach Wunsch. Camille Rast verbesserte sich im zweiten Lauf immerhin um zwei Positionen, mehr als Rang 11 lag aber nicht mehr drin. Die Hypothek aus dem ersten Durchgang wog zu schwer. In diesem war ihre unmittelbare Vorbereitung dadurch gestört worden, dass sich die 18-jährige Albanerin Lara Colturi im Starthaus neben ihr übergeben musste.
Wendy Holdener und Michelle Gisin klassierten sich nach je zwei bescheidenen Läufen mit mehr als sechs respektive sieben Sekunden Rückstand auf Brignone auf den Plätzen 25 und 26.
(text:sda/bild:keystone)