12 Februar 2021

Kantonsärzte zweifeln an Bersets Sommer-Impfziel – „Es wird Herbst“

Das bundesrätliche Corona-Impfziel „Sommer 2021“ lässt sich nicht einhalten, befürchten die Kantonsärzte. Es werde Herbst oder gar Spätherbst, bis alle, die sich in der Schweiz impfen lassen wollen, das tun könnten.

Grund dafür sind Lieferengpässe und Zulassungsverzögerungen. „Es könnte tatsächlich Herbst werden“, sagte Hauri, Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, am Freitagabend in der Sendung „Echo der Zeit“ von Radio SRF. Er befürchte, „der ambitiöse Plan“ müsse wahrscheinlich aufgegeben werden.

Tags zuvor hatte sich schon die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki gegenüber Radio SRF in diesem Sinne geäussert.

Als Gründe nannte Hauri Lieferengpässe bei den Impfstoffproduzenten Biontech/Pfizer und Moderna wie auch die Verzögerung bei der Zulassung weiterer Impfstoffe wie gegenwärtig von Astrazeneca durch das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic. Solche Verzögerungen könnten nicht wettgemacht werden. „Schneller impfen“ sei nicht möglich, sagte Hauri.

Noch am Mittwoch vergangener Woche hatte Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset versichert, bis zum Sommer sollten sich alle Menschen in der Schweiz impfen lassen können, die das wollten. „Das können wir Stand heute gewährleisten, die neuen Verträge mit drei weiteren Impfherstellern unterstützen das“, sagte Berset in Bern vor den Medien.